Hamburg. In Schleswig-Holstein soll es keine Maskenpflicht und Abstände bei 3G-Regel geben. Joachim Lux sieht diesen Vorstoß als überstürzt.
In Schleswig-Holstein entfallen ab dem 20. September Maskenpflicht und Kapazitätsbeschränkungen in allen Bereichen, wo das 3G-Prinzip gilt – also auch in Konzerthäusern und Theatern. Laut Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) werde damit „so viel Normalität möglich wie nie seit Beginn der Pandemie“ erreicht.
Die Leitung des Hamburger Thalia Theaters kritisiert diesen Vorstoß deutlich: „Ich finde das überstürzt“, erklärte Thalia-Intendant Joachim Lux gegenüber dem Hamburger Abendblatt, „und ich bin nicht der Meinung, dass man in diesen Zeiten überstürzt handeln sollte.“
Corona Hamburg: Zuschauer im Thalia Theater für Abstände
Der Kaufmännische Geschäftsführer des Thalia Theaters, Tom Till, urteilt ähnlich klar: „Zu schnell und zu früh“ komme die Abschaffung von Maskenpflicht und Abstandsregelungen in vollen Theatern: „Voller Saal ohne Maske und nur mit 3G, also auch nur mit Antigentests? Das haben sie bei den Salzburger Festspielen beim ,Jedermann’ outdoor auch versucht. Dann gab es ein paar Corona-Fälle im Publikum und schwupps hatte alle wieder die Maske auf.“
Auch die Rückmeldung des Publikums ließen laut Till darauf schließen, dass die Zeit noch nicht gekommen sei: „Momentan erhalten wir viele Rückmeldungen von unseren Besuchern, dass sie gerne wieder zu uns zurückkommen und dass sie sich durch die Abstände der Schachbrettanordnung im Zuschauerraum sicher fühlen.
3G-Regel: Thalia-Chef kritisiert Schleswig-Holsteins Vorstoß
Nach der langen Zwangspause brauchen sie Zeit, sich wieder an einen Aufenthalt mit vielen anderen fremden Mitmenschen in einem geschlossen Raum zu gewöhnen. Wenn wir jetzt bereits 2G einführten – so etliche Feedbacks – würden sie zur Zeit lieber auf einen Theaterbesuch verzichten.“
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Am Thalia wolle man die Zuschauerinnen und Zuschauer „in behutsamen kontinuierlichen Schritten mitnehmen auf die Rückkehr zur alten, neuen Realität des voll besetzten Theatersaals“. Auch im Oktober wird die 3G-Regelung beibehalten, allerdings soll es dann Doppelplätze geben, womit die Kapazität im Großen Saal um 100 auf dann 600 Plätze erhöht werden kann, in der Gaußstraße entsprechend auf 127 Plätze, also jeweils rund 60 Prozent der Normalbestuhlung, statt 50 Prozent wie noch im September.
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Schmidt-Theater lässt bald nur Geimpfte und Genesene rein
„Für den November prüfen wir zur Zeit, welche Vorstellungen sich für 2G eignen würden und wo wir noch bei 3G bleiben wollen.“ Auch das Deutsche Schauspielhaus hatte bereits Einzelvorstellungen unter 2G-Regeln angekündigt.
Die Schmidt-Theater (ab 5. Oktober), das Polittbüro und die 2te Heimat (ab sofort) lassen ausschließlich Geimpfte und Genesene in die Vorstellungen. Die übrigen Hamburger Theater bleiben vorerst bei 3G – allerdings, anders als in Schleswig-Holstein, gilt dafür Maskenpflicht und Schachbrettmuster-Platzierung.