Hamburg. Der Dokumentarfilm „Loving Highsmith“ thematisiert das streng gehütete Geheimnis von Patricia Highsmith und deckt ein Doppelleben auf.
Die Bücher von Patricia Highsmith erfreuen sich noch heute großer Beliebtheit. Doch nicht um diese Leser-Liebe geht es im Dokumentarfilm „Loving Highsmith“. Der Titel ist wörtlich gemeint. Es geht um das Liebesleben der Bestsellerautorin, das sie stets geheim gehalten hat.
Während ihr erster Roman „Der Fremde im Zug“ sie 1950 über Nacht berühmt machte, aber auch aufs Etikett der Krimiautorin reduzierte, veröffentlichte sie ihr zweites Buch, „Der Preis von Salz“ über die Liebe zweier Frauen, nur unter Pseudonym, erst 1980, fünf Jahre vor ihrem Tod, kam er unter ihrem echten Namen und dem Titel „Carol“ neu heraus. 1952 wäre das noch ein Skandal gewesen.
Kino Hamburg: Vitija deckt das Doppelleben auf
Filmemacherin Eva Vitija deckt das Doppelleben, zu dem die Autorin gezwungen war, nun auf. Sie kann dabei auf deren Tage- und Notizbücher zurückgreifen, die erst nach ihrem Tod gefunden und im Herbst 2021 veröffentlicht wurden (im Off gelesen von Maren Kroymann).
Sie hat aber auch drei Frauen besucht, die einmal mit Patricia Highsmith liiert waren: die französische Künstlerin Monique Buffet, die US-Autorin Marijane Meaker (die mit „Meine Jahre mit Pat“ ein Buch über ihre lange geheim gehaltene Beziehung schrieb) und die deutsche Schauspielerin Tabea Blumenschein, bekannt aus Filmen Ulrike Ottingers, die kurz nach den Dreharbeiten 2020 verstarb.
Kino Hamburg: „Loving Highsmith“ bietet intime Einblicke
„Loving Highsmith“ ist ein intimer Einblick in das zerrissene Leben einer Frau, die sich erst wild ausgelebt und dann in die Einsamkeit des Schreibens zurückgezogen hat. Ihre Bücher wird man danach wohl noch mal ganz anders lesen. Auch ihre Lieblingsromanfigur Tom Ripley führte ja bekanntlich stets ein Doppelleben.
„Loving Highsmith“ 84 Minuten, ab 12 Jahren, läuft im Abaton, Zeise