Hamburg. Die ABBAmania-Show ist zurück in der Stadt, Rapper Gims feiert Hamburg-Premiere, und die Dokumentarfilmwoche startet im Metropolis.

Take a chance on Dancing Queen, thank you for the Winner takes it all. Die Show ABBAmania füllt die Lücke, die Schwedens erfolgreichster Pop-Export seit 1982 hinterlassen hat, und gastiert jetzt wieder in der Barclays Arena. Ebenfalls aus Schweden kommt eine weitere blonde Sängerin, während Frankreich und Kongo mit Gims einen Meister der Reime schicken. Dazu: Krimi-Lesungen, Dokumentarfilme, KI als künstlerisches Instrument und weitere Tipps für die kommenden Tage.

Sister of Comedy: Turid Müller stellt ihr Krimidebüt vor.
Sister of Comedy: Turid Müller stellt ihr Krimidebüt vor. © Torge Niemann | Torge Niemann

Musikalische Krimi-Lesung von und mit Turid Müller auf dem „Schiff“

Bevor am 24. April die „Generation XY ungelöst“ als Duo auf dem Theaterschiff Premiere feiert, kommt unter anderem Turid Müller. Bisher kennt man die Künstlerin als Gastgeberin der Hamburger Show der alljährlichen bundesweiten Reihe „Sisters of Comedy“ und als „Teilzeitrebellin“. An diesem Sonntag, 21. April, hat die Chanson-Kabarettistin, Schauspielerin und studierte Psychologin eine neue Rolle im Nikolaifleet. Am Mittag stellt die Autorin ihren ersten Krimiroman „Im Schatten der Insel“ (Piper) vor. Er vereint gleich mehrere gesellschaftlich relevante Themen, vom dunklen Kapitel Kinderverschickung bis zu Demenz, ist dennoch unterhaltsam und spannend. Weil es ihr die Nordsee angetan hat, spielt die Handlung auf Amrum. Die Buchpremiere begleitet Michael Hierer am Klavier. str

Turid Müller: „Im Schatten der Insel“ So 21.4., 13.00, Theaterschiff (U Rödingsmarkt), Holzbrücke 2/Nikolaifleet, Karten zu 22,-; www.theaterschiff.de

ABBAmania: Danke für 50 Jahre „Waterloo“ in der Barclays Arena

40 Jahre nach ihrem bis dahin letzten Album „The Visitors“ feierte ABBA 2021 mit „Voyage“ ein nicht mal mehr erträumtes Comeback. Nur auf die Bühne kehrten Agnetha, Björn, Benny und Anni-Frid nicht zurück, höchstens als Avatare in der spektakulären Londoner Show „ABBA Voyage“. Also bleibt weiterhin eine Lücke, die die Produktion „ABBAmania – The Show“ füllen kann. Nach dem Gastspiel 2017 besucht die Coversause (nicht zu verwechseln mit der Produktion „ABBA The Show“) wieder Hamburg, um mit Band und Orchester „Waterloo“ (feiert 50. Geburtstag), „Dancing Queen“, „Mamma Mia“, „The Winner Takes It All“ und viele weitere Hits der schwedischen Goldkehlchen ziemlich nah am Original zum Besten zu geben. Danke für die Musik und viel Spaß am 25. April in der Barclays Arena. tl

„ABBAmania – The Show“ Do 25.4., 20.00, Barclays Arena (S Stellingen + Bus 380), Sylvesterallee 10, Karten ab 59,90 im Vorverkauf; www.abbamania-the-show.de

Wie afrikanische Künstlerinnen künstliche Intelligenz als Instrument nutzen

Künstliche Intelligenz greift nicht nur nachhaltig in die Gesellschaft und Wirtschaft ein, sondern auch in unser aller Privatsphäre, indem sie Daten und Informationen aus unserer Vergangenheit rekrutieren kann. Die Künstlerinnen Minne Atairu, Nkhensani Mkhari, Jazmin Morris, Vanessa, Amoah Opoku und Linda Dounia Rebeiz stammen vom afrikanischen Kontinent beziehungsweise leben in der Diaspora und setzen sich gezielt mit den Gefahren, aber auch Möglichkeiten neuer Technologien auseinander, etwa, indem sie die Historie und afrikanische Identität neu gestalten. In ihren Arbeiten verweisen sie auf rassistische, diskriminierende und manipulierte Informationen. In der Gruppenausstellung „Beyond AI: Resistance & Coexistence“ bei M.Bassy e. V. möchten sie zusammen mit dem Publikum erörtern, wie KI ein Gefühl von selbst ermächtigter Kollektivität für marginalisierte Communitys generiert werden kann und wie mit KI als sozial engagiertem Instrument demokratische Gesellschafts- und Wirtschaftsformen erdacht werden können. vfe

„Beyond AI: Resistance & Coexistence“ bis 17.5., M.Bassy e. V. (U Hallerstraße, Bus 15 Parkallee), Schlüterstr. 80, Do–So 14.00–18.00 und nach Vereinbarung, Eintritt frei; www.m-bassy.org

Nordischer Jazz mit Stil: Viktoria Tolstoy.
Nordischer Jazz mit Stil: Viktoria Tolstoy. © Jenny Baumgartner | Jenny Baumgartner

Feiner nordischer Jazz mit Viktoria Tolstoy in der Fabrik

Seit bald 30 Jahren steht Viktoria Tolstoy auf den Jazzbühnen der Welt, und nach wie vor wird nie vergessen, dass sie eine Ururenkelin mütterlicherseits des russischen Nationaldichters Tolstoi ist. Schuldig im Sinne der Anklage. Es ist aber auch eine schöne Geschichte, fast so schön wie die Stimme der schwedischen Sängerin. Das dieses Jahr erschienene neue Album „Stealing Moments“ unterstreicht das erneut mit Kompositionen aus der Feder von Tolstoys kongenialer Songschreiberin Anna Alerstedt sowie Interpretationen von Liedern von Ida Sand, Esbjörn Svensson, Jan Lundgren und weiteren nordischen Jazzkünstlern. Am 22. April stellt Viktoria Tolstoy „Stealing Moments“ in der Fabrik vor. tl

Viktoria Tolstoy Mo 22.4., 20.00, Fabrik (S Altona), Barnerstraße 36, Karten zu 33,- im Vorverkauf; www.fabrik.de

Der britische Sänger und Songschreiber Declan McKenna.
Der britische Sänger und Songschreiber Declan McKenna. © Declan McKenna | Declan McKenna

Gesellschaftskritischer Indie-Pop im Uebel & Gefährlich mit Declan McKenna

Mit seiner 2015 erschienenen Debüt-Single „Brazil“, ein Song, der die FIFA und die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien kritisiert, schaffte Declan McKenna den Sprung in die Billboard Charts. Er schrieb das Lied mit nur 16 Jahren und läutete so den Start seiner steilen Karriere ein. In seinen Texten geht es oft um gesellschaftskritische Themen, vom Klimawandel und der britischen Außenpolitik, vom Hinterfragen an der Darstellung von LGBTQ+-Gemeinschaften in den Medien und dem Gefühl sich als junger Mensch in der Welt zu verlieren. Der 25 Jahre alte englische Indie-Singer-Songwriter präsentiert am 22. April im Uebel & Gefährlich sein im Februar dieses Jahres erschienenes Album „What Happened To The Beach?”. hphm

Declan McKenna Mo 22.4., 21.00, Uebel & Gefährlich (U Feldstraße) Feldstraße 66, Karten zu 38,25 im Vorverkauf; www.uebelundgefaehrlich.com

Eröffnungsabend der Dokumentarfilmwoche im Metropolis Kino

Ein wichtiges Stück Erinnerung an den Holocaust, dokumentiert in 1997 aufgezeichneten Interviews: „Wankostättn“ eröffnet am 23. April die Hamburger Dokumentarfilmwoche 2024. „Wankostättn“ war eine Lagerwiese der Sinti und Roma in Wien, die verschwand, als die Bewohner 1943 von den Nationalsozialisten deportiert wurden. Unter ihnen war auch Karl Stojka, mit dem die Regisseurin Karin Berger Interviews führte, um sein Leben und seine Erinnerung als Überlebender und Zeitzeuge festzuhalten. Die Dokumentarfilmwoche läuft vom 23. bis zum 28. April neben dem Metropolis ebenfalls in den Spielorten B-Movie, Fux Lichtspiele, 3001 Kino und Lichtmeß-Kino. Bei der Eröffnungsveranstaltung ist Regisseurin Karin Berger als Gast anwesend. hphm

Eröffnung der Dokumentarfilmwoche: „Wankostättn“ Di 23.4., 20.00, Metropolis (U Gänsemarkt), Kleine Theaterstraße 10, Karten 10,-; www.metropoliskino.de

Die Moderatorin, Sängerin und Witze-Influencerin Seraphina Kalze.
Die Moderatorin, Sängerin und Witze-Influencerin Seraphina Kalze. © picture alliance / zb | Thomas Schulze

Füße hoch, der Witz kommt flach: Seraphina Kalze mit ihrer Show „Jetzt fetzt!“ in der Markthalle

Sie ist neben Fernsehmoderatorin, Sängerin und Reporterin auch Comedian und hat garantiert immer einen Spruch parat: Die Wahlhamburgerin Seraphina „Fine“ Kalze kommt eigentlich aus Halle an der Saale, und ist Expertin beim Fischen im Trüben der Flachwitze. Derzeit moderiert Kalze das Magazin „Abenteuer Leben“, das täglich auf dem Sender Kabel eins ausgestrahlt wird. Mit ihrem Humor überzeugt sie vor allem in den sozialen Medien ihre Follower. In ihrer Show „Jetzt fetzt!“ verbindet Kalze ihre vielen Talente und stellt ein Programm von Comedy, Musik, Filmen und auch Zuschauerinteraktionen zusammen. In der Markthalle fetzt Fine am 21. April nur wenige Meter über dem Meeresspiegel. hphm

„Jetzt fetzt”, So 21.4., 20.00, Markthalle (U Steinstraße), Klosterwall 11, Karten ab 39,90 im Vorverkauf; www.markthalle-hamburg.de

Nie ohne Sonnenbrille: Der in Frankreich lebende kongolesische Rapper Gims.
Nie ohne Sonnenbrille: Der in Frankreich lebende kongolesische Rapper Gims. © picture alliance / AA | Mustafa Yalcin

Frankreichs erfolgreichster Rapper feiert Hamburg-Premiere in Wilhelmsburg

Ohne eine extravagante Sonnenbrille ist der 37 Jahre alte kongolesische Rapper und Sänger Gandhi Bilal Djuna alias Gims nur selten zu sehen. Neben der Funktion als Markenzeichen dienen die getönten Gläser nämlich auch zur Trennung von der Künstleridentität zum Privatleben des in Paris lebenden Sängers. Gims, früher noch unter dem Künstlernamen Maître Gims bekannt, ist einer der größten Hip-Hop- und Urban-Stars in Frankreich sowie in Belgien und in der Schweiz. Mit der Single „Loin“ war Gims aber auch schon 2017 in den Top Ten der deutschen Singlecharts und das Album „Ceinture Noire“ schaffte ebenfalls eine Chartplatzierung in Deutschland. Auf seiner laufenden Welttournee feiert er jetzt auch seine Hamburg-Premiere am 24. April in der Inselpark Arena in Wilhelmsburg. hphm

Gims Mi 24.4., 20.00, Inselpark Arena (S Wilhelmsburg), Kurt-Emmerich-Platz 10, Karten zu 62,40 im Vorverkauf; www.inselparkarena.de

Welttag des Buches: Zwei Aktionen in Wilhelmsburg

Der 23. April ist seit 1995 UNESCO-Welttag des Buches und auch in Hamburg wird das mit Mitmachaktionen für literaturbegeisterte Kinder und Jugendliche gefeiert. Beim Aktionstag „BuchEntdecker XXL“ wird es am 23. April im Bürgerhaus Wilhelmsburg für die Jahrgänge 5 bis 13 der umliegenden Stadtteilschulen viele Aktionen, Workshops und Werkstätten rund um das Thema Literatur und Lesen geben. Unter anderem in Zusammenarbeit mit den Autoren Isabel Abedi, Saša Stanišić und Martin Schäuble. In verschiedenen Locations südlich der Elbe werden vom 22. bis 26. April außerdem in Bücherhallen, Vorschulen und Kitas die „Hamburger Geschichtenfindertage” stattfinden. Dabei setzt sich das städtische Sprach- und Leseförderprojekt „Buchstart 4 ½“ dafür ein, mehr Interesse bei Kindern in allen Bereichen rund um Bücher und fürs Lesen zu wecken. hphm

Buchentdecker XXL, Di 23.4., Bürgerhaus Wilhelmsburg (S Wilhelmsburg, Bus 154), Mengestraße 20, Teilnahme für Schulklassen kostenlos, www.buchentdecker-hamburg.de