Hamburg. Die Sängerin Anika und das Solistenensemble Kaleidoskop befragen das berühmte Album aus dem Jahr 1970 aus heutigem Blickwinkel.

Das Solistenensemble Kaleidoskop ist bekannt für seine programmatische Furchtlosigkeit. Von Barock bis Avantgarde schrecken die Berliner vor nichts zurück, spielen wie die Teufel und lassen sich am liebsten auch noch ins szenische Geschehen verwickeln. Auf Kampnagel tut sich die Truppe am 17. November mit der Musikerin, Sängerin und Dichterin Anika zusammen, um das Album „Desertshore“ der Sängerin Nico von 1970 neu zu interpretieren.

Nicos Klassiker „Desertshore“ erklingt in einer Neuinterpretation auf Kampnagel

Drei Jahre nachdem die deutsche Künstlerin mit der Band The Velvet Underground das Kult gewordene Album „The Velvet Underground & Nico“ veröffentlicht hatte (das ist das mit der Banane auf dem Cover), brachte sie ihr drittes Soloalbum heraus. Auch dieses hat heute Klassikerstatus.

Anika übernimmt den Gesangspart in diesem Liedzyklus der besonderen Art. Inspiriert von der Symbolik unter der unterschwelligen Todessehnsucht der deutschen Romantik, vereint das Werk Stilelemente des Gothic und des Folkrock. Die Musik ist von einer Düsternis, die umso bestürzender wirkt, wenn man um den Kampf der Künstlerin gegen ihre Drogensucht weiß.

Nach dieser Reise durch die unterschiedlichsten Genres wird die zweite Konzerthälfte beinahe bürgerlich – jedenfalls für die Verhältnisse der Kaleidoskop-Leute: Da nehmen sie sich die Präludien und Fugen für 13 Streicher des Neutöners Witold Lutosławski vor.

Anika, Solistenensemble Kaleidoskop 17.11., 20.00, Kampnagel. Karten zu 25,- unter T. 27 09 49 49; www.kampnagel.de