Hamburg. 500 Menschen probten die Versorgung von Verletzten auf dem Hamburger Flughafen. Blaulicht sollte Fluggäste nicht erschrecken.
Mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften wurde am Flughafen Hamburg in Fuhlsbüttel der Ernstfall geprobt. Bei der Übung, an der am Sonnabend allein die Feuerwehr mit fast 100 Männern und Frauen vor Ort war, wurde die Rettung einer großen Anzahl verunglückter Fluggäste durchgespielt. Die Flugunfallübung fand im Rahmen der Vorgaben der internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO und der Europäischen Agentur für Flugsicherheit, kurz EASA, statt. Die sieht vor, dass eine derartige Übung alle zwei Jahre durchgeführt werden muss. Die Schwerpunkte lagen in der Versorgung und dem Transport von Verletzten sowie der Betreuung aller übrigen Passagiere, Crewmitglieder und Angehörigen.
Es ist ein Szenario, bei dem die Rettung, Sichtung und die Verteilung von Passagieren und Besatzung auf Krankenhäuser nach der Bruchlandung eines Flugzeugs geprobt wurde. „Allein wir werden mit 111 Einsatzkräften, 24 davon von Hilfsorganisationen, dabei sein“, hieß es aus der Feuerwehr. An der Übung am Sonnabend nahmen 500 Menschen aus vielen Behörden, Ämtern und Organisationen teil, teilte der Flughafen mit.
Flughafen Hamburg: Bruchlandung am Airport Fuhlsbüttel wurde geübt
Gesetzt ist die Flughafenfeuerwehr. Zudem waren Einsatzkräfte der Bundespolizei, des Zolls und die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung bei der auf fünf Stunden angesetzten Übung im Einsatz.
Der Alarm wurde um 9 Uhr ausgelöst. Simuliert wurde bei der von der Innenbehörde ausgearbeiteten Übung die Bruchlandung einer Passagiermaschine mit 80 Fluggästen und Crewmitgliedern an Bord. Dabei wurde angenommen, dass das Flugzeug von der Landebahn abgekommen war und es zahlreiche Verletzte gab.
„Mit Auslösen dieses Alarms beginnt die Übung, und alle Beteiligten proben die Handlungsabläufe in ihrem Aufgabenbereich“, hieß es vom Flughafen. Geübt wurde auf dem Vorfeld 2 an einer ausrangierten Boing 747, dem legendären Jumbo-Jet. Die Boing 707, die 45 Jahre am Rand des Flughafens stand und für Übungen genutzt wurde, war 2021 verschrottet worden.
Für realistisches Szenario: Darsteller wurden geschminkt
Die Einsatzkräfte trafen am Sonnabendmorgen am Übungsort auf zahlreiche Darsteller,, die geschockte und verletzte Passagiere spielten. Dazu wurden in der Vergangenheit Darsteller so geschminkt, dass man Verletzungen auch optisch simuliert, was das Szenario noch realistischer macht und die Belastung der Einsatzkräfte erhöhen soll.
Einsatzkräfte mussten den Ausbruch eines Brandes am Flugzeug verhindern. Die Verletzten mussten untersucht und nach der Schwere ihrer Verletzungen für die Behandlung und den weiteren Transport in Krankenhäuser eingeteilt werden.
Airport Hamburg: Fluggäste sollten sich nicht erschrecken
Zuletzt hatte es im November 2021 eine vergleichbare Übung, damals unter Corona-Bedingungen, gegeben. Das damalige Szenario: eine Frachtmaschine mit zwei Piloten und zehn Angehörigen der Lademannschaft, verunglückt bei der Landung, wobei es zu einer Explosion kommt und es Tote und Verletzte gibt.
Damals wie heute wurde die Übung von Experten begleitet und umfangreich dokumentiert, um anschließend ausgewertet werden zu können. So will man bei nachträglichen Analysen auch Schwachstellen im Einsatzablauf aufdecken.
Der Flugbetrieb in Fuhlsbüttel wurde durch die Übung nicht beeinträchtigt. Weil die Simulation der Bruchlandung mit viel Blaulicht verbunden war, wurde echte Fluggäste, die am Sonnabend vormittags und mittags in den Terminals abgefertigt werden, über die Übung informiert..