Hamburg. In Behörden können Rechnungen bald mit dem Online-Bezahldienst beglichen werden. Wie das funktioniert und was es für Bürger bedeutet.

Die CDU hatte das schon seit Jahren angeregt, nun setzt der Senat es um: Noch in der ersten Jahreshälfte 2023 werden die Bürgerinnen und Bürger ihre Gebühren oder sonstige Kosten bei Behörden und Ämtern auch mit dem beliebten Online-Bezahldienst PayPal begleichen können. Das teilte der Senat am Dienstabend im Bürgerschaftsausschuss für Verwaltungsmodernisierung mit.

Bisher war die Zahlung bereits mit Debit- und Kreditkarte, Apple Pay und Google Pay oder bar möglich, nun wird das Angebot um PayPal erweitert. Weitere Zahlungsfunktionen sollen folgen, so die Finanzbehörde. Zuletzt hatte die CDU bereits vorgeschlagen, Hamburg solle alle Online-Zugänge öffentlicher Unternehmen von Saga über HVV bis Elbphilharmonie und Hamburg Wasser auf einer Seite mit einem Passwort bündeln.

PayPal: Hamburgs Behörden werden endlich moderner

Die Hamburger Verwaltung arbeite „intensiv an der Einführung von neuen Zahlungswegen“, so die von Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) geführte Behörde am Mittwoch. Gleichzeitig sollten „die möglichen Zahlungsarten hamburgweit harmonisiert werden“. Im ersten Schritt werde „bis zur Jahresmitte der Zahlungsdienst PayPal für zahlungspflichtige Online-Dienste angeboten“. Das heißt: Für die Zahlung vor Ort in den Behörden kann PayPal zunächst noch nicht genutzt werden.

„Für die Umsetzung arbeiten Finanzbehörde, der zur Finanzbehörde gehörende Landesbetrieb Kasse.Hamburg sowie das Amt für IT und Digitalisierung der Senatskanzlei eng zusammen“, so die Finanzbehörde. Ziel sei es, „die Nutzerfreundlichkeit bei der Inanspruchnahme von digitalen Verwaltungsleistungen zu erhöhen“.

Online-Service: Darum führt Hamburg die neue Bezahlmethode ein

Das betonte auch Finanzsenator Dressel: „Mit der PayPal-Zahlungsmöglichkeit wird die Nutzung unserer Online-Dienste noch mal verbessert und erleichtert“, so der SPD-Politiker. „Mit über 32 Millionen PayPal-Kunden in Deutschland ist das ein sehr verbreitetes System – insofern ist es richtig, hier den ersten Schritt zu machen. Ich danke allen Beteiligten für die erreichten Fortschritte. Weitere Online-Zahlungsdienste sollen und werden folgen.“

Hamburgs „Chief Digital Officer“ (CDO) Christian Pfromm sagte: „Wir entwickeln unsere digitalen Angebote aus der Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer. Mit der Einführung verschiedener Zahlsysteme greifen wir die Anforderungen an eine moderne Verwaltung auf und sorgen dafür, dass Kontakte mit Behörden für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen zeitgemäß und unkompliziert gestaltet werden können.“

Online-Bürgerservice: So funktioniert PayPal für Kundinnen und Kunden

Bei PayPal kann man sich mit einer Mailadresse anmelden und Kontodaten hinterlegen. „Mit dem Konto können Zahlungen an Dritte ausgeführt und Zahlungen von Dritten empfangen werden“, fasst Wikipedia die Funktionen zusammen. „Dabei fungiert PayPal als Dienstleister für den Transfer. Ein elementarer Vorteil von PayPal – wie auch von anderen Micropayment-Systemen – ist es, dass via PayPal getätigte Zahlungen sofort dem Zahlungsempfänger gutgeschrieben werden und somit beispielsweise die sonst übliche Banklaufzeit einer Überweisung entfällt.“ PayPal lässt sich auch als App auf dem Smartphone installieren.

CDU-Digitalpolitiker Sandro Kappe lobte den Senat für die Entscheidung. „Damit wird auf eine CDU-Forderung eingegangen“, schreibt er auf seiner Internetseite. „Gute Sache – das macht es für viele Bürgerinnen und Bürger unkomplizierter. Ein PayPal-Konto auf dem Smartphone ist schnell und unkompliziert zu bedienen und kann gut einspringen, wenn kein Bargeld dabei ist, keine Kreditkarte vorhanden oder die Bankkarte vergessen wurde.“