Hamburg. Um die Partei wieder zu stärken, hat sich eine Altonaer Politikerin auf das Amt beworben. Doch sie ist nicht die einzige Interessentin.
In das Rennen um die Nachfolge des FDP-Landesvorsitzenden Michael Kruse, der nicht erneut kandidiert, kommt Bewegung: Die 60 Jahre alte Diplom-Volkswirtin Beate Schlüter hat ihre Bewerbung um das Amt an der Parteispitze bekannt gegeben.
„Mein Ziel ist klar: Die FDP Hamburg muss wieder stärker sichtbar werden, um die Bezirks- und Europawahlen erfolgreich zu bestreiten und 2025 in Fraktionsstärke in die Hamburgische Bürgerschaft zurückzukehren“, sagte Schlüter. Die FDP war 2020 an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert und ist derzeit nur mit zwei Abgeordneten vertreten. „Dieser Marathon zurück ins Rathaus gelingt nur als Teamleistung. Dieses Team ist die Partei mit einem in sich geschlossenen Vorstand an der Spitze: zielorientiert und solidarisch, debattenstark und mit Anstand im Umgang – das ist mein Angebot. Das Fundament dafür sind mein Elan und meine breite berufliche Erfahrung“, sagte Schlüter.
FDP Hamburg: Auf dem Landesparteitag entscheidet sich, wer das Amt erhält
Die FDP-Politikerin gehört dem wirtschaftsliberalen Flügel der Partei an und leitet seit zwölf Jahren die Hamburger Börsenaufsicht. Schlüter entstammt dem FDP-Kreisverband Altona, der eher in innerparteilicher Opposition zum Landesvorsitzenden Kruse steht.
Nach Abendblatt-Informationen dürfte die stellvertretende Landesvorsitzende Sonja Jacobsen, die dem Kruse-Lager zugerechnet wird, gegen Schlüter antreten. Danach wird sich die Vize-Landeschefin Katarina Blume nicht um die Kruse-Nachfolge bewerben. Anna von Treuenfels-Frowein, Spitzenkandidatin bei der Wahl 2020 und direkt gewählte Abgeordnete aus dem Kreisverband Altona, will dem Vernehmen nach nicht in das Rennen um das Parteiamt eingreifen. Der Bundestagsabgeordnete Michael Kruse hatte erklärt, dass er wegen der Doppelbelastung das Parteiamt abgeben wolle. Über seine Nachfolge wird auf dem Landesparteitag am 1. und 2. April entschieden.