Tokio. Letzter Tag der Bürgermeisterreise nach Japan: Spektakuläre Schau könnte auch an der Elbe Besucher anlocken.
Mit einem Besuch im Digital Art Museum hat die Hamburger Delegation aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft um Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) ihre Visite in der japanischen Hauptstadt Tokio abgeschlossen. Diese Schau am Rande des Hafens, abseits der Sehenswürdigkeiten der Stadt, gilt als eine der spektakulärsten der Welt.
Auf 10.000 Quadratmetern haben Künstler eine Ausstellung erschaffen, die mit Licht, Spiegeln, Tönen und Projektionen spielt und die Handys der Besucher miteinbezieht – Teile der Ausstellung lassen sich mit einer App auf dem eigenen Mobiltelefon beeinflussen. In den pechschwarzen Räumen werden Blumenmotive auf die Wände projiziert, Märchengestalten oder Wellen.
Wo der Tee zum Kunstwerk wird
Weil sich die Bilder immer wieder verändern, verändert sich auch die Schau permanent. Im „Forest of Lamps“ hängen Hunderte von Lampen von der Decke, deren Farbe nach dem Platz des Betrachters variiert, in der „Chrystal World“ schaffen LED-Stränge in einem verspiegelten Raum ein beeindruckendes Erlebnis. Und in einem Teehaus der Zukunft wird selbst der eigene grüne Tee zum Kunstwerk.
Bürgermeister Peter Tschentscher und die anderen Delegationsmitglieder zeigten sich tief beeindruckt. Nicht ausgeschlossen, dass das Digital Art Museum, das inzwischen auch in anderen Städten Dependancen eröffnet hat, einmal in der Hansestadt festmacht – zumindest als temporäre Installation.
„Das wäre in Europa einzigartig“, sagt HansJörg Schmidt, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD und Teilnehmer der Delegation. „Damit würde Hamburg internationale Strahlkraft entwickeln und neue Zielgruppen ins Museum locken.“ Entscheidend sei nun, finanzkräftige Investoren zu finden. „Es wird Zeit, neue Kunstformen auch im Museum zu etablieren.“
Beliebtestes Museum der Generation Internet
Die Schau in Tokio hat nach einem guten Jahr 3,5 Millionen Besucher angelockt, die Menschen sind bereit, mehrere Stunden dafür anzustehen, obwohl sie sie zuvor im Internet anmelden müssen. Die Investitionskosten für die Schau liegen allerdings im höheren zweistelligen Millionenbereich und waren in Japan nur mit Sponsoren zu stemmen, in Tokio ist der Immobilienentwickler Mori der Finanzier.
Der Flächenbedarf des Digital Art Museums ist enorm. Die Schau aber schafft, was vielen anderen Häusern verwehrt bleibt: Es ist das beliebteste Museum der Generation Internet.