Hamburg. Hamburgs früherer Bürgermeister überrascht in einem Interview mit einem Bekenntnis – und macht eine Liebeserklärung.
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat in einem Interview mit dem „Spiegel“ ungewohnte Einblicke in seine Seelenlage gewährt – und seiner Frau eine öffentliche Liebeserklärung gemacht.
Auf die Frage, was er in seinem Leben wegen der Politik verpasst habe, sagte der frühere Hamburger Bürgermeister: „Das Wichtigste im Leben ist die Liebe.“ Deshalb sei er „sehr glücklich“ darüber, dass er und seine Frau seit vielen Jahrzehnten eine glückliche Beziehung miteinander hätten. „Das hat für mich jeden Tag Priorität“, so Scholz. „Aber meine Beziehung ist etwas, wofür ich gekämpft habe, es nicht zu verpassen.“
Wandern und Fahrradfahren
Politik sei ein großer Teil seines Lebens, aber eben nur ein Teil. Scholz ist seit 1998 mit der SPD-Politikerin Britta Ernst verheiratet, die mittlerweile Bildungsministerin in Brandenburg ist. Das Paar lebt gemeinsam in Potsdam. Er wandere zusammen mit seiner Frau; sie hätten sich auch gerade neue Fahrräder gekauft.
Wenn er wie kürzlich von einem Parteifreund als „kaltherziger Technokrat“ bezeichnet werde, dann berühre ihn das schon, bekannte Scholz. „Ich mache Politik ja nicht, weil mir nichts besseres eingefallen ist. Ich bin Mensch aus Fleisch und Blut, und ich bin Sozialdemokrat durch und durch.“
In Politikpause entgiftet
Nachdem Scholz früher während seiner Juso-Zeit als stramm links galt, habe er eine Weile lang gar keine Politik gemacht, bevor er wieder im Ortsverein antrat. Die Pause habe er als großes Glück empfunden, so Scholz. „Ich habe mich entgiftet, die Praxis wurde für mich wichtiger als die Rituale einer politischen Organisaation.“