Hamburg. Um Personalmangel entgegenzuwirken, bildet die Stadt nun selbst Kontrolleure aus. Wo am häufigsten kontrolliert wurde.

Die Zahl der Lebensmittelkontrollen ist in Hamburg im vergangenen Jahr gestiegen – und auch der so genannte „Wirkungsgrad“ konnte verbessert werden. Das geht aus der Antwort des Senates auf eine Kleine Anfrage des SPD-Verbraucherschutz-Politikers Jenspeter Rosenfeldt hervor. Demnach wurden Lebensmittelbetriebe im Jahr 2017 insgesamt 3725 Mal wegen des konkreten Verdachts von Verstößen gegen Hygienevorschriften kontrolliert. Die meisten Kontrollen gab es in Hamburg Nord (875) und Mitte (865).

Außerdem gab es stadtweit 15.019 Routinekontrollen. Dabei konnte auch der so genannte Wirkungsgrad gesteigert werden. Dieser gibt den Prozentsatz der tatsächlich durchgeführten Kontrollen im Verhältnis zu den gesetzlich vorgesehenen an. Wurden im Jahr 2016 lediglich 77 Prozent aller infrage kommenden Betriebe routinemäßig kontrolliert, so wurde dieser Anteil im Jahr 2017 auf 92 Prozent gesteigert. Lediglich im Bezirk Bergedorf gelang es, alle vorgesehenen Betriebe tatsächlich zu kontrollieren. Schlusslicht war Eimsbüttel mit einem Wirkungsgrad von nur 80 Prozent.

Personalmangel verhindert mehr Kontrollen

Dass nicht alle vorgesehenen Kontrollen durchgeführt werden, hat vor allem mit fehlendem Personal zu tun. Ausgebildete Lebensmittelkontrolleure stünden auf dem Arbeitsmarkt kaum zu Verfügung, heißt es in der Senatsantwort. Deswegen haben die Bezirke einen eigenen Ausbildungspool ins Leben gerufen, um den Nachwuchs selbst auszubilden. 2017 sind daraus laut Senat sechs neue Kontrolleure eingestellt worden, bis 2022 sollen jährlich zwei weitere dazukommen. Insgesamt gibt es in Hamburg derzeit 55 Kontrolleure.

„Die Zahlen zeigen, dass die Anstrengungen des Senats bei den Lebensmittelkontrollen erfolgreich sind“, sagte SPD-Politiker Rosenfeldt. „Die angestrebten Zielzahlen für Kontrollen wurden 2017 deutlich überschritten. Das ist gut für die Sicherheit der Verbraucherinnen und Verbraucher und die Qualität unserer Nahrungsmittel. Die verstärkte Ausbildung und zügige Einstellungsstrategie der Bezirksämter und der Behörden greifen ebenfalls.“