Verkehrsanteil soll sich bis 2025 auf 25 Prozent erhöhen. 20 Maßnahmen vorgestellt
Hamburg. Die Grünen wollen Hamburg zur „Fahrradstadt“ machen. Am Dienstag haben sie ein Konzept mit 20 konkreten Maßnahmen für den Radverkehr vorgestellt. Einer der wesentlichen Punkte ist der Bau von sogenannten Fahrrad-Schnellstraßen nach dem Vorbild von London, Kopenhagen und Teilen des Ruhrgebiets.
„Auf diesen Routen können Radfahrer zügig und fast störungsfrei rollen. Wir schlagen ein Routennetz vor, das Stadtteile flott und sinnvoll miteinander verbindet“, sagte Grünen-Verkehrspolitiker Till Steffen. „Zum Teil führen diese Wege an Hauptverkehrsstraßen entlang, zum Teil greifen sie auf die Infrastruktur der Velorouten zurück. Auf diesen Wegen soll der Radverkehr wo immer möglich Vorfahrt haben.“ Für querende Autofahrer würde das bedeuten, dass sie „Grünphasen nur bei Bedarf“ bekommen. „Wir wollen, dass das Radfahren hier künftig Spaß macht und Vorfahrt bekommt“, so Steffen. „Hamburg soll zu einer Fahrradstadt werden. Radschnellwege sind ein wichtiger Baustein auf dem Weg dorthin.“
SPD kritisiert den Vorstoß der Grünen als „nicht auf der Höhe der Zeit“
Radverkehr müsse künftig ein Investitionsschwerpunkt des Senats sein. Zudem solle sich Hamburg ein neues Ziel setzen, so Steffen: Bis 2025 solle der Anteil des Radverkehrs am gesamten Hamburger Verkehrsaufkommen 25 Prozent erreichen. „Wenn jede vierte Strecke mit dem Rad zurückgelegt wird, wäre das ein sehr großer Beitrag zur Stauvermeidung, für Klima, Umwelt und Lebensqualität in unserer Stadt. Für Hamburg, wo der Radverkehr 2008 bei zwölf Prozent lag, ist das ein ambitioniertes, aber erreichbares Ziel“, so der grüne Verkehrspolitiker.
Zu den 20 Maßnahmen gehören auch 50 neue StadtRad-Stationen, Fahrradampeln, eine „konsequentere Ausweisung von Tempo 30 in Wohngebieten und nachgeordneten Straßen“ und der Umbau von Pkw-Stellplätzen in Fahrradabstellflächen. Zudem solle mit einer Kampagne für das Radfahren geworben werden. Der Antrag der Grünen soll am 24. oder 25. September in der Bürgerschaft beraten werden. Die SPD hat den Vorschlag als „nicht auf der Höhe der Zeit“ kritisiert. Verkehrspolitiker Lars Pochnicht: „Was uns als Innovationen vorgestellt wird, ist vielfach schon Senatshandeln oder auf den Weg gebracht. Wie weit wir denken, hat die Präsentation zur Olympiabewerbung gezeigt, die auf das Fahrrad als zentrales Verkehrsmittel setzt.“