Während andere Universitätskliniken mit wirtschaftlichen Problemen kämpfen, verzeichnen die Eppendorfer deutlich mehr Patienten
Eppendorf. Das Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) hat trotz schwieriger Rahmenbedingungen im vergangenen Jahr deutlich mehr Geld verdient als erwartet. 2013 sei mit einem Überschuss von 6,4 Millionen Euro abgeschlossen worden, heißt es im Geschäftsbericht, der dem Abendblatt in Auszügen vorliegt. Damit habe das Klinikum seinen Plan um 5,4 Millionen Euro und das Vorjahresergebnis um 4,9Millionen Euro übertroffen.
Damit entwickelte das UKE sich anders als andere deutsche Universitätskliniken. Dem Verband der Deutschen Universitätsklinika (VUD) hatte Anfang März mitgeteilt, dass die Universitätsklinika 2013 ein Rekorddefizit von 161 Millionen Euro erwirtschaftet haben. Innerhalb von zwei Jahren seien die Ergebnisse um rund 200 Millionen Euro eingebrochen. 2011 hatten die Uniklinika noch einen Überschuss von 23 Millionen Euro erwirtschaftet.
Die Gesamtsumme der Erträge des UKE lag dem Bericht zufolge im vergangenen Jahr bei 820 Millionen Euro. Dabei seien die Erlöse aus Krankenhausleistungen um sieben Prozent auf 334 Millionen Euro gestiegen. Die Erlöse aus ambulanten Leistungen seien hingegen um 1,4 Prozent auf 21,4 Millionen Euro gesunken.
Für das gute Ergebnis des UKE seien gestiegene Patientenzahlen, eine Steigerung der Effizienz der Kliniken und gestiegene Drittmitteleinnahmen verantwortlich, geht aus dem Geschäftsbericht weiter hervor. Demnach stieg die Zahl der Patienten des UKE im vergangenen Jahr um 2,6 Prozent auf insgesamt 363.842. Im stationären Bereich verzeichneten die Kliniken 88.849 und im ambulanten Bereich 274.993 Fälle. Für diese Zahlen sei „das weitreichende Netzwerk mit Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten im Norden“ maßgeblich verantwortlich.
Seine Einnahmen über Drittmittel habe das Universitätsklinikum Eppendorf im vergangenen Jahr um 14,3 Prozent auf 68,5 Millionen Euro steigern können. Verantwortlich seien dafür die um 4,2 Millionen Euro gestiegenen Drittmittel der Europäischen Union und die um 1,3 Millionen Euro gewachsenen finanziellen Zuwendungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Ferner seien Gelder von Stiftungen und sonstige Spenden 2013 um rund zwei Millionen höher ausgefallen als im Jahr zuvor, heißt es im Geschäftsbericht.
Das UKE und die Stadt Hamburg haben bis zum Jahr 2020 eine Grundfinanzierung vereinbart. Demnach überweist die Stadt dem Klinikum jährlich 127 Millionen Euro mit einer jährlichen Steigerung um 0,88 Prozent. Hinzu kommen Zuweisungen für die Altersversorgung. In der für das UKE zuständigen Wissenschaftsbehörde sei man über die Entwicklung des UKE erfreut, heißt es. Angesichts der schwierigen Lage an anderen Universitätskliniken sei dieses Ergebnis alles andere als selbstverständlich.