Die kleine Yagmur ist am 18. Dezember des vergangenen Jahres an inneren Blutungen gestorben. Diese waren aufgrund eines Leberrisses entstanden. Dem Vater wird Totschlag vorgeworfen. Der Mutter Melek Y. wird Körperverletzung mit Todesfolge durch Unterlassen vorgeworfen. Das Ehepaar sitzt in Untersuchungshaft.
Die Mutter hatte Yagmur gleich nach der Geburt in Pflege gegeben, weil sie sich überfordert fühlte. Dennoch hatten sie und ihr Ehemann regelmäßig Kontakt zu ihrer Tochter. Eine Rückführung aus der Pflegschaft an die leiblichen Eltern ist von Beginn an angestrebt worden. In den nur drei Lebensjahren von Yagmur waren drei Jugendämter (Bergedorf, Eimsbüttel, Mitte) für sie zuständig.
Die Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen in der vergangenen Woche ausgeweitet. Es gibt förmliche Ermittlungsverfahren gegen Mitarbeiter der Jugendämter und privater Träger wie etwa Kitas. Die Ermittler werfen allen Tatverdächtigen die Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht vor. Bei einem Teil der Beschuldigten steht auch der Vorwurf der fahrlässigen Tötung im Raum.
Die Fraktionen von CDU, Grünen und FDP haben angekündigt, einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss einzusetzen, um das staatliche Handeln in dem Fall aufzuklären und den Kinderschutz zu verbessern.