Auf den Flächen von Schulen könnten zahlreiche neue Wohnungen entstehen. Scharfe Kritik an dem Verkauf der städtischen Flächen kommt unter anderem von den Linken in Altona.
Altona. Während derzeit Investoren und Behörden noch über die „Neue Mitte Altona“ (geplant sind 1600 Wohnungen) verhandeln, stellt der Bezirk Altona jetzt die Weichen für zwei weitere, große Wohnungsbauprojekte: Dazu müsste die Stadt Schulgrundstücke in Altona ganz oder teilweise verkaufen.
Auf den beiden Flächen nahe der Kieler Straße (heutige Kurt-Tucholsky-Schule) und an der Königstraße (Stadtteilschule Am Hafen) könnten noch einmal mehr als 1000 Wohnungen gebaut werden.
Im Wohnungsbauprogramm des Bezirks sind zudem die Schulflächen der Carsten-Rehder-Schule in Altona und die Geschwister-Scholl-Schule in Osdorf als mögliche Areale ausgemacht worden, die für den Wohnungsneubau verkauft werden können. Scharfe Kritik an dem Verkauf der städtischen Flächen kommt daher unter anderem von den Linken in Altona. „Die öffentlichen Schulflächen wären unwiederbringlich weg“, sagt Bezirksfraktionschef Robert Jarowoy. Allerdings würden Schulstandorte gebraucht in Altona, gerade auch wegen der Nachverdichtung, kritisiert er.
Der Planungsausschuss des Bezirks hat nun während seiner jüngsten Sitzung sogenannte Leitlinien für die Bebauung des Grundstücks der Kurt-Tucholsky-Schule zwischen Langenfelder Straße und Alsenpark verabschiedet, die Basis für einen städtebaulichen Wettbewerb werden sollen. Danach soll dort beispielsweise auch eine „Grüne Mitte“ entstehen, geplant ist außerdem wieder ein Mix aus frei finanzierten sowie geförderten Wohnungen.
Ursprünglich waren einmal fast 1000 Wohnungen in dem neuen Quartier angepeilt worden, jetzt liege die Planung im „hohen dreistelligen Bereich“, wie der Ausschussvorsitzende Mark Classen (SPD) sagt. Baubeginn könne jedoch erst sein, wenn die Schule wie geplant in etwa drei bis vier Jahren in das Neubaugebiet der Neuen Mitte verlagert worden ist.
Bis zu etwa 400 Wohnungen könnten nach Einschätzung von Planungspolitiker Classen auch an der Königstraße nahe der Reeperbahn gebaut werden. Mit dem Verkauf von Grundstücken könnte dann ein Schulneubau auf dem weitläufigen Areal finanziert werden. Derzeit bereite der Bezirk für die Entwicklung einen „Rahmenplan“ vor, der die Planung aller Baumaßnahmen in dem Gebiet innerhalb der nächsten fünf Jahre vorsieht.