Die Patienten sollen Termine vereinbaren und sich behandeln lassen können. Unternehmen steht im Verdacht des Abrechnungsbetruges.
Hamburg. Trotz Insolvenz und entzogener Zulassung wollen die Medizinischen Versorgungszentren von Hanserad in Bergedorf auch nach Ostern weiterarbeiten. Die Patienten sollen Termine vereinbaren und sich behandeln lassen können, sagte eine Sprecherin. Die Insolvenzverwalter wollen gegen den Zulassungsentzug der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) vorgehen. Rein rechtlich darf Hanserad nach dem Beschluss keine Kassenpatienten mehr behandeln und abrechnen.
Das Unternehmen des untergetauchten Radiologen Professor Wolfgang Auffermann steht im Verdacht des Abrechnungsbetruges. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach Anzeigen von Krankenkassen. Und die Krankenkassen saßen mit im Zulassungsausschuss, der Hanserad jetzt die Geschäftsgrundlage entzog. "Der Ausschuss hat seine Entscheidung getroffen, ohne in einen Dialog mit den tatsächlich Beteiligten zu treten", kritisierte der Insolvenzverwalter Heiko Fialski. 150 Arbeitsplätze stünden auf dem Spiel. Etwa 50 Mitarbeitern wurde bereits gekündigt. Ein süddeutsches Unternehmen ist offenbar nach wie vor Favorit auf eine Übernahme von Hanserad. Eine Bestätigung wollten weder die Insolvenzverwalter noch die Firma selbst geben.