Für bis zu 15 Millionen Euro wird der Strafvollzug in der Hansestadt neu geordnet. Das Frauengefängnis auf Hahnöfersand wird geschlossen.
Hamburg. Der Hamburger Strafvollzug soll an die gesunkenen Gefangenenzahlen angepasst werden. Eine Neuorganisation sei erforderlich, weil die Zahl der Inhaftierten seit 2003 von über 3.000 auf derzeit etwa 1.750 gesunken sei, erklärte Justizsenatorin Jana Schiedek (SPD) am Montag. Derzeit gibt es in allen Hamburger Vollzugsanstalten Platz für 2.426 Häftlinge.
Entgegen den Plänen des Vorgängersenats soll der offene Vollzug in der Justizvollzugsanstalt Glasmoor erhalten bleiben und um 50 Haftplätze erweitert werden. Der geschlossene Frauenvollzug soll von Hahnöfersand nach Billwerder umziehen. Dadurch sollen 24 Arbeitsplätze und 96 Haftplätze in Hahnöfersand wegfallen.
Auf Teilgelände von Fuhlsbüttel könnten Wohnungen entstehen
"Natürlich ist Frauen- und Männervollzug, sogenannter koedukativer Vollzug, in der Anstalt Billwerder etwas Neues“, sagte Schiedek. In anderen Bundesländern finde dies bereits statt, mit getrennter Unterbringung, aber gemeinsamer Teilnahme an schulischen, beruflichen und qualifizierenden Maßnahmen. Insgesamt seien gute Erfahrungen gemacht worden.
Außerdem sieht das Konzept eine endgültige Schließung von Haus I der JVA Fuhlsbüttel vor, das bereits Ende 2009 stillgelegt wurde. "Hier soll geprüft werden, ob sich dieses Gelände für eine Wohnungsbebauung eignet“, sagte Schiedek. Das gesamte Konzept soll zwischen 10 und 15 Millionen Euro kosten und in der laufenden Legislaturperiode umgesetzt werden.