Deutschland will bei der Expo 2012 in Korea mit einer virtuellen Unterwasserwelt Kompetenz in Meeresfragen zeigen.

Hamburg. Eine animierte Tauchfahrt in die Zukunft, in die unterseeische Wirtschaft des Jahres 2050. Virtuell mit dem U-Boot auf dem Meeresboden zu Ölförderplattformen und CO2-Pumpstationen tief im Ozean fahren. Rundherum nichts als Wasser. Meer und Technik, wo immer der Blick auch hinfällt. Der deutsche Pavillon auf der Weltausstellung in Korea 2012 soll zeigen, was deutsche Industrie und Forschung so alles können.

Thema der Expo im kommenden Jahr ist „Der lebende Ozean und die Küste – Ressourcenvielfalt und nachhaltige Aktivitäten“. Die Messe Hamburg und die Kölner Agentur facts + fiction setzten diese Vorgabe im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums als bunte Erlebniswelt voller interaktiver Gags und technischer Finessen um.

Strandkörbe als Symbol für deutsches Künstlerleben bilden den Rahmen für Projektionsflächen anspruchsvoller technischer Projekte. Offshore-Windparks, umweltfreundliche Schiffe, die Hamburger Hafen City als meeresnaher Lebensraum werden in strandähnlicher Atmosphäre gezeigt. Zum Lebensraum Meer gehört für die Macher der deutschen Ausstellung der Müll genauso wie die Überfischung und die Versauerung der Meere.

„Wir wollen auf der Weltausstellung zeigen, was Deutschland zur Lösung von Problemen in der Welt beitragen kann“, sagte Ministerialrat Dietmar Schmitz aus dem Bundeswirtschaftsministerium am Donnerstag in Hamburg bei der ersten Präsentation des Pavillons. 9 Millionen Euro wandte das Ministerium für Gestaltung und Aufbau auf, bis zu fünf Millionen weitere Euro kommen für den Betrieb und rund 80 Arbeitskräfte vor Ort hinzu. Die Veranstalter hoffen im Gegenzug auf rund acht Millionen Besucher aus ganz Asien, die zwischen dem 12. Mai und 12. August 2012 in das 320.000 Einwohner große Yeosi an der Südküste Koreas strömen sollen.

Höhepunkt im Deutschen Pavillon aber ist die schwebende Forschungsplattform, eine kreisrunde Glasplatte mit Projektionsfläche rundherum. „Ein interaktives U-Boot, das in Eigenregie in die Unterwasserwelt startet“, wie der Gestaltungsleiter Robert Müller von facts + fiction es beschreibt. Genauer gesagt: in den Unterwasser-Bergbau. Das Unterseeboot passiert Ölplattformen, CO2-Pumpstationen und Fördereinrichtungen für Bodenschätze. Weil die Bilder nahtlos aneinanderliegen, soll ein reales Raumgefühl entstehen. „Man hat das Gefühl, in einer gläsernen Kugel zu sitzen“, sagt Müller. Und draußen schwimmen neben bunten Fischschwärmen die personifizierten Plankton-Teilchen Yeony und Sunny als Maskottchen der Expo.