Der neue Senat in Zahlen: Jeder Zweite ist gebürtiger Hamburger
Hamburg. Wenn es um Quoten geht, ist zunächst eine Zahl entscheidend: Der neue Senat ist größer als bisher, ab sofort gibt es einen Senator mehr. Ein Novum ist das aber nicht. Ole von Beusts (CDU) erste Regierungsmannschaft 2001 bestand ebenfalls aus zehn Senatoren.
Frauenquote: Der größte Unterschied zu 2001 ist wohl das Verhältnis von Männern und Frauen. Lag der Männeranteil 2001 bei 80 Prozent, sind die Frauen mit fünf Senatorenposten ab sofort gleichberechtigt. Einen Superlativ hat Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) damit allerdings nicht geschaffen, unter Ortwin Runde (1997-2001) gab es mehr weibliche als männliche Senatoren. Im schwarz-grünen Senat von 2008 saßen vier Frauen und fünf Männer.
Durchschnittsalter: Im Schnitt ist das Regierungsteam älter geworden, mit 51 Jahren hat sich das Durchschnittsalter im Vergleich zum Vorgängersenat um drei Jahre erhöht.
Kinder: 70 Prozent der jetzigen Senatsmitglieder haben Kinder, allein Barbara Kisseler, Cornelia Prüfer-Storcks und Jana Schiedek sind kinderlos. Insgesamt kommt das Regierungsteam auf 13 Kinder. Im CDU/GAL-geführten Senat hatten fünf der neun Mitglieder Kinder.
Juristen: Der Anteil von Rechtsexperten ist im höheren Dienst meist sehr hoch ("Juristenprivileg"). Im Hamburger Senat sind nun aber nur zwei Juristen vertreten, also 20 Prozent. Jutta Blankau, Stadtentwicklungssenatorin, hat ein Staatsexamen. Justizsenatorin Jana Schiedek ist Volljuristin. Der Durchschnitt aller Bundesregierungen liegt dagegen bei 36 Prozent.
Doktortitel: Promoviert haben Dorothee Stapelfeldt (Kunstgeschichte) und Peter Tschentscher (Medizin).
Führungskräfte: Viele, aber längst nicht alle Senatoren waren zuvor hochdotierte Führungskräfte. Frank Horch etwa war Geschäftsführer bei Blohm + Voss. Barbara Kisseler leitete die Senatskanzlei in Berlin. Dagegen arbeitete Ties Rabe neben der Politik als Lehrer. Jana Schiedek war Beamtin in der Hafenaufsichtsbehörde HPA. Dorothee Stapelfeldt arbeitete vor allem als Parlamentarierin und Bereichsleiterin bei der Volksfürsorge-Versicherung. Michael Neumann sammelte Erfahrungen als Offizier und als Chef der SPD-Fraktion.
Heimat: In Hamburg geboren ist die Hälfte der Senatsmitglieder, im Gegensatz dazu ist Nordrhein-Westfalen als Heimat von drei Regierungsmitgliedern (Barbara Kisseler, Michael Neumann und Cornelia Prüfer-Storcks) relativ stark repräsentiert. Seit langer Zeit in Hamburg verwurzelt sind mit 80 Prozent deutlich mehr. Allein Kisseler und Prüfer-Storcks haben noch nie in Hamburg gelebt.