Die Bürgerschaftswahl am Sonntag (20. Februar) in Hamburg ist der Auftakt zu sieben Landtagswahlen in diesem Jahr.
Hamburg. In der Hansestadt deutet sich nach dem vorzeitigen Aus von Schwarz-Grün das Ende einer CDU-Senatsbeteiligung an. Stattdessen zeichnet sich Umfragen zufolge eine Mehrheit für Rot-Grün ab.
Bei der CDU wehrt sich der amtierende Bürgermeister Christoph Ahlhaus gegen den drohenden Machtverlust. Am 28. August 1969 in Heidelberg geboren, absolvierte Ahlhaus eine Ausbildung zum Bankkaufmann und studierte Rechtswissenschaften. 2001 kam er nach Hamburg und stieg vom Landesgeschäftsführer und Innensenator bis an die Spitze des Rathauses auf. Am 25. August 2010 übernahm er das Bürgermeisteramt von Ole von Beust (CDU). Nicht einmal 100 Tage später zerbrach das erste schwarz-grüne Bündnis auf Landesebene. Für den Fall des Scheiterns bei der Wahl lässt der 41 Jahre alte Ahlhaus seine politische Zukunft noch offen.
Für die SPD geht Olaf Scholz ins Rennen. Am 14. Juni 1958 in Osnabrück geboren, ging der Kaufmannssohn in Hamburg zur Schule und studierte Rechtswissenschaften. Politisch bekannt wurde er 2001, als er für kurze Zeit Hamburger Innensenator unter Ortwin Runde (SPD) wurde. In der Folge machte Scholz in Berlin Karriere, war Generalsekretär, parlamentarischer Geschäftsführer und Bundesarbeitsminister in der großen Koalition. Seit 2009 ist er wieder Landeschef der Hamburger Sozialdemokraten. Der 52-Jährige strebt einen klaren Sieg bei der Bürgerschaftswahl an.
Die Grün-Alternative Liste (GAL) wirbt mit Anja Hajduk um Wählerstimmen. Am 8. Juni 1963 in Duisburg geboren, studierte sie Psychologie. Nach dem Ende von Rot-Grün 2001 in Hamburg war Hajduk von 2002 bis 2008 Mitglied des Bundestags und von 2004 bis 2008 haushaltspolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion. Mit Beginn der schwarz-grünen Koalition wurde sie 2008 Hamburger Umweltsenatorin. Für das Ende des Bündnisses hat sie sich vehement eingesetzt. Nach der Wahl hofft die 47-Jährige auf eine Koalition mit der SPD.
Bei der Partei Die Linke kämpft Spitzenkandidatin Dora Heyenn für einen Verbleib in der Bürgerschaft. Am 16. Mai 1949 auf der Ostseeinsel Fehmarn geboren, trat die ausgebildete Biologie- und Chemie-Lehrerin 1971 in die SPD ein. 28 Jahre später kehrte sie den Sozialdemokraten den Rücken und beteiligte sich 2005 an der Gründung der WASG, die 2007 mit der PDS zur Partei Die Linke verschmolz. Aktuell fungiert die 61-Jährige als Fraktionschefin in der Bürgerschaft. Trotz der Kommunismus-Debatte geht Heyenn davon aus, dass ihrer Partei erneut der Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde gelingt.
Die 35 Jahre alte Katja Suding will die FDP nach sieben Jahren Bedeutungslosigkeit zurück in die Bürgerschaft führen. Am 30. Dezember 1975 im niedersächsischen Vechta geboren, studierte Suding Kommunikations- und Politikwissenschaft sowie Romanistik und ist heute Kommunikationsberaterin. Sie ist Mutter von zwei Söhnen im Alter von sechs und acht Jahren und lebt seit 1999 in Hamburg. Suding, die erst vor fünf Jahren in die FDP eintrat, ist derzeit haushalts- und finanzpolitische Sprecherin ihrer Partei. Mit einem Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde setzt sie sich nicht auseinander.