Hamburg. Die Hamburger SPD hat die von Parteichef Olaf Scholz angeworbenen Wirtschaftsexperten mit großer Begeisterung aufgenommen. Der als Wirtschaftssenator vorgesehene frühere Handelskammer-Präses Frank Horch (parteilos) wurde auf der Landesvertreterversammlung der Partei mit Jubelrufen empfangen. Der überraschend als Kandidat für die Bürgerschaft präsentierte Reeder Erck Rickmers, der erst kurz vorher in die SPD eingetreten war, erhielt viel Applaus für seine Vorstellung und 93 Prozent der Stimmen für seine Kandidatur. Scholz selbst wurde mit 97,5 Prozent zum Spitzenkandidaten gewählt. Sein Wahlprogramm sieht unter anderem vor, die Kita- und Studiengebühren weitgehend abzuschaffen, mehr Wohnungen zu bauen und die Forschung zum Thema erneuerbare Energien zu fördern. Außerdem sollen alle Schulen so gut werden, dass Eltern "alles richtig machen", wenn sie ihr Kind "auf die nächstgelegene Schule" schicken, versprach Scholz. Dennoch wolle er auch den Haushalt sanieren.
Das sei nicht glaubhaft, entgegnete Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU). Mit Blick auf das Thema Wirtschaftspolitik warnte er Scholz und Horch zudem, dass sie ihre Vorstellungen mit der GAL nicht werden durchsetzen können. Sollte es nach der Wahl am 20. Februar zu Rot-Grün kommen, werde der Korken platzen, sagte Ahlhaus beim CDU-Wirtschaftsrat.