Mit 17 hat man noch Träume. Mit 18 schon Lebensziele. Manager will Vincent Ayivon mal werden - "und viel Kohle einfahren". Bevorzugt in einem Maybach. "Und ich möchte mich sozial engagieren", sagt der Barmbeker.

Noch spart der Abiturient des Margaretha-Rothe-Gymnasiums auf seinen Führerschein. Und das BWL-Studium beginnt der FC-St.-Pauli-Fan erst im Herbst. Aber seinen dritten Vorsatz, den erfüllt der gebürtige Hamburger schon seit Montag: Da ist er zum Dienst im Seniorenzentrum St. Markus an der Gärtnerstraße angetreten - als "Zivi". Damit gehört er zu den Letzten seiner Art. Denn mit der Aussetzung der Wehrpflicht wird auch der "Wehrersatzdienst" abgeschafft.

Zum Bund hätte der Sohn eines Togolesen und Hobby-Fußballer, der einst als Mittelfeldspieler für Barmbek-Uhlenhorst kickte, nicht gewollt. Da sei er gern ein "Verweigerer" - wie die meisten seiner Kumpels. Auf seine Aufgaben im Seniorenheim freut sich der 18-Jährige, der noch einen jüngeren Bruder hat. Schließlich sei es jetzt an der Zeit, zu arbeiten - Zeit für Vergnügen hatte der Filmfan (Lieblingsstreifen: "Der Pianist") schon nach der Schulzeit: Da sei er für ein paar Wochen mit Freunden nach Barcelona gereist. Wenn der junge Mann nicht gerade über fremde Länder liest, dann gefallen ihm Geschichten "über Typen, die es geschafft haben". Wie etwa erfolgreiche Manager, die Maybach fahren.