Neustadt. Die Gängeviertel-Initiative hat eine Genossenschaft gegründet, um 3,8 Millionen Euro zu sammeln. Mit der Summe soll sichergestellt werden "dass auch nach der Sanierung das Viertel vor Immobilienspekulation geschützt ist", heißt es in einem Schreiben der Initiative "Komm in die Gänge".
Alle "Menschen und insbesondere die Hamburger" können der Genossenschaft beitreten. Wer das macht, zahlt ein einmaliges "Eintrittsgeld" von 50 und kann dann Anteile von je 500 Euro erwerben.
Mit dem Geld will die Genossenschaft spätestens nach Sanierung der Gebäude mit der Stadt Hamburg einen Erbpachtvertrag abschließen. Dazu muss die Genossenschaft mindestens ein Fünftel der Sanierungskosten aufbringen, das sind 3,8 Millionen Euro.
Die Genossenschaft soll die "betriebliche und organisatorische Selbstverwaltung durch die Nutzer" ermöglichen. Jedes Mitglied hat eine Stimme. Wenn es nicht klappt, wird das Geld verzinst zurückgezahlt. Wer selber im Gängeviertel "Nutzer" werden möchte, wird "weitere Pflichtanteile zeichnen müssen und die Prüfung einer Belegkommission durchlaufen". Damit soll eine Vielfältigkeit der Nutzer bewahrt werden. Das allerdings könne erst in der Sanierungsphase ausgearbeitet werden.
Der jetzige Sachstand: Im Januar soll der Senat über eine Vorlage der Baubehörde entscheiden. Zu den Eckpunkten der Vorlage gehört die Schaffung von 79 preiswerten (Atelier-)Wohnungen und Gewerbe. Weiterhin sollen Galerien, (Kunst-)Werkstätten, Handel und Geschäfte des täglichen Bedarfs eingerichtet werden und ein Veranstaltungszentrum für "Kunst, Kultur und Soziales" entstehen.