Spitzenkandidaten von CDU und SPD im Doppelinterview bei “Bild am Sonntag“
Hamburg. Es war das erste Duell der Spitzenkandidaten Christoph Ahlhaus (CDU) und Olaf Scholz (SPD) vor der Bürgerschaftswahl im kommenden Februar. Im Doppel-Interview von "Bild am Sonntag" diskutierten die Spitzenkandidaten über persönliche Leistungen und mögliche Koalitionen.
So heißt es in dem Zwiegespräch, Hamburgs Erster Bürgermeister Christoph Ahlhaus halte seinen SPD-Herausforderer grundsätzlich geeignet für das Amt. "Persönlich würde ich ihm das schon zutrauen", sagte Ahlhaus. Scholz blieb auf die Frage zurückhaltender: "Na ja. Vor Kurzem hat Herr Ahlhaus in einem Interview noch betont, die größte Leistung der ersten Wochen seiner Amtszeit sei, dass er mit den Grünen gut auskomme." Die schwarz-grüne Koalition war vor zwei Wochen geplatzt, voraussichtlich am 20. Februar wählt Hamburg neu. In Umfragen liegt Rot-Grün derzeit vorn.
Während Olaf Scholz, wie schon im Interview mit dem Abendblatt, eine rot-rot-grüne Koalition definitiv ausschließt, zweifelt Ahlhaus bei diesen Worten an der SPD-Fraktion. "Ich glaube Herrn Scholz persönlich", so Ahlhaus. "Das Problem ist aber: Wenn es nur mit der Linkspartei geht, dann werden viele in der SPD diesen Weg gehen wollen."
Auch die Antwort auf die Frage nach einer möglichen Großen Koalition offenbart erneut die gespannte Situation zwischen Amtsinhaber Ahlhaus und Herausforderer Scholz. "Ich habe das Gefühl, dass die CDU selber ahnt, dass sie jetzt erst mal eine Zeit in der Opposition verbringen wird", sagt Scholz. Ahlhaus' Entgegnung: "Da haben Sie ein völlig falsches Gefühl. Herr Scholz, merken Sie denn gar nicht, wie Sie hier herumeiern?" Ahlhaus selbst ist davon überzeugt, dass die derzeitigen Umfragewerte der CDU von 22 Prozent wieder steigen werden.