Kiel. Der Koalitionsbruch in Hamburg sorgt in Schleswig-Holstein für lange Gesichter. Die für Freitag terminierte Chefrunde von Bürgermeister Christoph Ahlhaus und Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (beide CDU) zum Gastschulabkommen wurde storniert. Die Kieler Regierung fürchtet zudem um Zwei-Länder-Projekte.
Akuter Handlungsbedarf besteht beim Gastschulabkommen. Die "Interimslösung" für mehr als 5000 Schüler in der Metropolregion läuft zum Jahresende aus. Den Streit um eine Nachfolgeregelung und Millionenzahlungen sollten eigentlich die Regierungschefs schlichten. Das Kieler Schulministerium geht gleichwohl davon aus, dass sich noch im Dezember eine Lösung findet.
Vorerst auf Eis gelegt werden dagegen absehbar einige Kooperationsprojekte, die beide Länder im Frühjahr starten wollten. "Wir waren gemeinsam auf einem guten Weg", sagte Schleswig-Holsteins Finanzminister Rainer Wiegard (CDU) dem Abendblatt. Durch das vorzeitige Ende der Amtszeit des Senats werde sich die Umsetzung erheblich verzögern, "weil vor der Wahl keine Entscheidungen mehr getroffenen werden".