Auch die Räume der Arbeitsgruppe sollen zum 31. August geschlossen werden. Hintergrund sind geplante Einsparungen des Hamburger Senats.

Hamburg. Die bundesweit bekannte Sektenexpertin Ursula Caberta wird die Leitung der Hamburger Arbeitsgruppe Scientology aufgeben. Das sagte der Sprecher der Innenbehörde, Frank Reschreiter. Demnach sollen auch die Räume der Arbeitsgruppe zum 31. August geschlossen werden. „Wir wollen die AG umstrukturieren“, sagte Reschreiter und nannte Sparzwänge als Grund. „Die Aufklärungsarbeit wird aber fortgesetzt.“

Caberta bleibe als Ministerialreferentin für die Öffentlichkeitsarbeit über Scientology zuständig, werde aber keine Einzelberatung mehr anbieten. Bislang konnten Menschen, die sich über Scientology informieren oder über einen Ausstieg aus der Organisation beraten lassen wollten, an die Sektenexpertin wenden. Fortan werde der Verfassungsschutz diese Aufgabe übernehmen, sagte Reschreiter. Dies sei etwa zu den Themen Islamismus und Rechtsextremismus bereits üblich.

Künftig soll die Arbeitsgruppe dann samt Anlaufstelle für die Bürger in den Räumlichkeiten der Innenbehörde untergebracht werden. Durch die Schließung der externen AG-Räume ließen sich rund 140.000 Euro im Jahr einsparen.

Die Sektenexpertin Caberta kämpft seit Jahren gegen die Scientology-Organisation, die sich als Kirche bezeichnet. Scientology warf der ehemaligen SPD-Politikerin wiederholt Verleumdungen und Verdrehungen der Tatsachen vor. Es gab bereits mehrere Prozesse mit unterschiedlichem Ausgang.

Vertreter der SPD und der Linken übten Kritik an dem Senatsbeschluss. Die Sprecherin der Linken im Bundestag, Ulla Jelpke, sagte: „Die Schließung bedeutet freie Fahrt für Scientology.“ Der Hamburger SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Andreas Dressel erklärte: „Was Scientology nicht geschafft hat - Caberta loszuwerden -, das macht nun der Senat.“ Caberta selbst wollte sich zu der Umorganisation nicht äußern.