CDU-Wirtschaftsrat spricht von einem “wunderbaren Wachstumsprogramm“
Hamburg. Als "Europäische Umwelthauptstadt" will Hamburg im kommenden Jahr "entscheidende Impulse für mehr Umwelt-, Natur- und Klimaschutz" setzen. Den Titel "Green Capital" aber auch als wichtigen Wirtschaftsfaktor zu nutzen, fordert jetzt der CDU-Wirtschaftsrat. "Wir sehen die gewaltige Chance, die Themen Ökologie und Ökonomie für beide Seiten gewinnbringend zu verbinden", sagte der Landesvorsitzende Matthias Leutke. Man müsse den Gedanken eines verantwortungsvollen Umgangs mit Energie nur so in den Köpfen der Menschen verankern, dass alle davon profitieren.
Wie das funktionieren soll, erläuterte Leutke anhand von Beispielen, eines sind energieeffiziente Baumaßnahmen. Wenn man den Mietern klarmachen würde, wie sehr sich beispielsweise eine verbesserte Fassadenisolierung auf den Energieverbrauch - und damit positiv auf die Nebenkosten - auswirken würde und diese dann vermehrt Druck auf die Vermieter ausüben, würde nicht nur die Umwelt profitieren, sondern auch die ansässigen Firmen. Maler- und Maurerbetriebe, aber auch größere Unternehmen könnten beispielsweise mit Dämmschutz zahlreiche Aufträge einstreichen, so Leutke.
Ein weiteres Beispiel wäre die stärkere Nutzung von sogenannten Telearbeitsplätzen für Pendler. Anstatt mit dem Auto nach Hamburg zu fahren, könnten die Beschäftigten mittels moderner Technik von zu Hause aus arbeiten. Das spare nicht nur Benzin, so Leutke, Fachfirmen für Technik und EDV würden am Einrichten und Beraten verdienen.
"Das ist ein wunderbares, fast kostenloses Wachstumsprogramm für Hamburg", sagte Leutke. Der Senat müsse den Titel "Umwelthauptstadt" deshalb viel stärker als Marke ausbauen - und dürfe ihn nicht einfach untergehen lassen. Dafür sei ein behördenübergreifender Masterplan erforderlich.
Bislang kümmert sich allein ein Team der Behörde für Stadtentwicklung um das Programm für 2011, das 8,5 Millionen Euro kosten soll. Bis auf den rund vier Millionen Euro teuren "Zug der Ideen", der in 15 europäischen Städten die Hamburger Leistungen präsentieren und Anregungen einsammeln soll, ist an Vorhaben noch nicht viel bekannt. Diese sollen zum großen Start im November präsentiert werden.