Knapp 70 Leser kommentierten auf abendblatt.de seine Äußerungen zur Schulreform

In einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" hat Ole von Beust (CDU) einigen Gegnern der Schulreform Ressentiments gegenüber Ausländern vorgeworfen. In den Kommentaren bei Abendblatt-Online gab es viel Kritik, aber auch Lob für von Beust.

Klaus Kamlah etwa kritisierte: "Wer keine Argumente in der Sache hat, verlegt sich auf unfundierte persönliche Polemik. Damit disqualifiziert sich von Beust doch nur selbst."

Peter Albrecht befand differenzierend: "Wie so oft, geht es auch in dieser Auseinandersetzung weniger um den Migrationshintergrund als vielmehr um eine soziale Frage. Solange Menschen mit Migrationsgeschichte gut integriert sind, spielen andere kulturelle Herkünfte keine Rolle. Erfüllen sie diese Voraussetzungen aber nicht, ist der Reflex des Sich-Abgrenzens sichtbar. Das zeigt sich unterschwellig auch im Schulstreit, ohne dass damit xenophobe Tendenzen zum Ausdruck kämen."

Knut Persson gab von Beust recht: "Mir sind solche Äußerungen bekannt: 'Mein Kind soll nicht mit diesen Migranten länger als nötig zusammen zur Schule gehen.' Und das ist leider keine Einzelmeinung! Der Vorwurf des 'Rassismus' steht da berechtigterweise im Raum."

Roland Bunke schrieb erbost: "Beust ahnt eben, dass ihm und der Hamburger CDU die ganze Kiste Schulreform demnächst um die Ohren fliegen wird. Deshalb greift er jetzt in die unterste Schublade und will suggerieren, dass alle Eltern, die sich gegen die Schulreform aussprechen, Rassisten seien. Das ist einfach nur erbärmlich."

Rose Meyer stimmte Ole von Beust eher zu: "Es ist realitätsfern, wenn die Reformgegner verleugnen wollen, dass viele unter ihnen auch deshalb gegen die Primarschule sind, weil sie ihre Kinder ungern mit Migrantenkinder länger gemeinsam lernen lassen möchten. Dabei würde ich gar nicht behaupten, dass 'Ausländerfeindlichkeit' der vornehmliche Grund ist (macht im Übrigen von Beust auch nicht), sondern dass die Ressentiments eher wegen differierenden Bildungsniveaus bestehen."