Der Vorstandschef der HSH Nordbank, Dirk Jens Nonnenmacher, muss erneut vor den Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA). Das gab der SPD-Obmann Thomas Völsch bekannt. Auch HSH-Vorstand Martin van Gemmeren und der mit einem Gutachten beauftragte Freshfields-Anwalt Ernst Thomas Emde müssen noch einmal aussagen. Es bestehe der Verdacht, dass sie bei ihrer ersten Aussage wesentliche Fakten verschwiegen haben.
Der PUA soll aufklären, warum die HSH Nordbank 2008 plötzlich 2,8 Milliarden Euro Verlust vermeldete. Hamburg und Schleswig-Holstein stellten 13 Milliarden Euro zur Rettung der angeschlagenen Landesbank bereit. Vor allem geht es um die umstrittenen Deals Omega und St. Pancras. Die HSH Nordbank wollte offenbar, so der bisherige Stand, bis zum Frühjahr 2008 ihre Bilanz um Risiken erleichtern und Eigenkapital freisetzen, um die Zeit bis zu einer Kapitalspritze durch die Anteilseigner zu überbrücken. Dafür verkaufte sie über eine Tochter der französischen Bank BNP Paribas ein Immobilienpaket und erhielt im Gegenzug riskante Wertpapiere. Diese hätten nicht als Kredit, sondern als Kreditersatzpaket verbucht werden müssen - als das aufflog, musste der Wert des Pakets um 517 Millionen Euro berichtigt werden.