Die Behörde will noch in diesem Jahr 20 Maßnahmen umsetzen. Die Beseitigung der Winterschäden auf den Straßen hat Priorität.
Hamburg. Einen Tag nachdem der Senat zusätzliche Mittel für die Beseitigung der Schlaglöcher freigemacht hat, stehen nun die Hauptstraßen in Hamburg fest, die noch in diesem Jahr saniert werden sollen. Insgesamt 20 Maßnahmen - darunter am Reinbeker Redder, an der Bramfelder Chaussee, der Ludwig-Erhard-Straße, der Sievekingsallee und am Holstenkamp - sollen bis Jahresende umgesetzt werden.
+++ Tabelle mit den Straßen, die repariert werden +++
Die Arbeiten an der Elbgaustraße und der Billstraße sind bereits abgeschlossen, die Reparaturen an der Großmannstraße und der Budapester Straße folgen im Mai. Der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Klaus-Peter Hesse, sagte dem Abendblatt: "Es ist gut, dass so viele Hauptverkehrsstraßen saniert werden. Wichtig wird sein, dass dies durch eine gute Baustellenkoordination begleitet wird und auch die Bezirke das ihnen zur Verfügung stehende Geld zügig auf die Straße bringen."
Die Bezirke zeigten sich allesamt überrascht von der Ankündigung von Stadtentwicklungs- senatorin Anja Hajduk (GAL), zugunsten der Schlaglochbeseitigungen zunächst auf den Neubau von Gemeinschaftsstraßen sowie den Ausbau der Kreisverkehre verzichten zu wollen. Unabhängig von Regierungskonstellationen begrüßten alle sieben Bezirke die neue Prioritätensetzung der schwarz-grünen Regierung. Zwar halten die meisten Bezirke die Idee der Gemeinschaftsstraße, also die gleichberechtigte Nutzung des Verkehrsraumes von allen Verkehrsteilnehmern, für ein gutes Projekt, das Interesse, die Schlaglochbeseitigungen voranzutreiben, liege aber deutlich höher. So musste im Bezirk Harburg aufgrund der Winterschäden die zulässige Höchstgeschwindigkeit bereits auf 19 Straßen auf Tempo 30 herabgesetzt werden. In Wandsbek müssen drei geplante Kreisverkehre nun zurückgestellt werden.
Zwei Kreisel seien bereits im Bau und würden noch vollendet. Dafür sind laut Bezirksamtssprecherin Christiane Kuhrt aber zwei Drittel des Wandsbeker Straßennetzes mehr oder minder stark von Winterschäden betroffen. Die Kosten für die Reparaturen schätzt sie auf einen "unteren zweistelligen Millionenbetrag". Das Bezirksamt Altona verschiebt zwei Kreisverkehrsprojekte - den am Blomkamp und den an der Franzosenkoppel. In Eimsbüttel befinden sich sämtliche geplanten Kreisverkehre bereits im Bau und werden demnach auch zu Ende gebracht.
Zusätzliche Kreisverkehre zu den Kreiseln am Gazellenkamp und der Methfesselstraße seien nicht geplant, sagte Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke (SPD) gegenüber dem Abendblatt. Der Bezirk Nord bangt um die Fertigstellung des geplanten Kreisels am Ratsmühlendamm. Theoretisch könnte dort der Bau im Sommer starten. "Eine Verschiebung wäre eine große Enttäuschung für das Bezirksamt", sagte Sprecher Peter Hansen. Um das Pilotprojekt der ersten Gemeinschaftsstraße in Hamburg - eine Straße kann laut Hajduk finanziell noch in dieser Legislaturperiode umgesetzt werden - drängt sich übrigens kein Bezirk.