Bürgerinitiative “Rettet das Freibad Ohlsdorf“ wirft Bäderland GmbH vor, Bad zu vernachlässigen. Unternehmen reagiert gelassen.
Hamburg. Streit um das Freibad Ohlsdorf. Nachdem ein Bürgerentscheid den Verkauf des Freibades verhindert hat, wirft die Bürgerinitiative "Rettet das Freibad Ohlsdorf" der Bäderland GmbH vor, das Bad zu vernachlässigen. "Wir haben das Gefühl, das Bad wird seinem Schicksal überlassen. Nur damit Bäderland später sagen kann, das Interesse an dem Bad sei nicht groß und man müsse es schließen", sagt Harald Meyer, einer der Initiatoren des Bürgerentscheids. Die Initiative habe im September 2009 Vorschläge unterbreitet, wie das Freibad attraktiver werden könnte. "Bisher hat niemand reagiert." So schlagen Meyer und seine Mitstreiter vor, dass die Saisonplanung für das Freibad verändert werde. "Das Bad muss früher aufgemacht, die Öffnungszeiten der Wetterlage besser angepasst werden."
Sogar mit anpacken wollen die Bürger. "Wir haben unsere Hilfe bei der Renovierung der Kinderrutschen und der Verschönerung der Gartenfläche angeboten", sagt Meyer. Damit das Bad nicht verwahrlose, wolle die Initiative nun einen Förderverein für das Frei- und Hallenbad gründen.
Bäderland reagiert gelassen auf die Vorwürfe. "Uns liegen keine Vorschläge vor. Jeden ernst zu nehmenden Vorschlag würden wir natürlich prüfen", sagt Geschäftsführer Klauspeter Schelm. "Umgesetzt werden nur Maßnahmen, die ins Gesamtkonzept passen und wirtschaftlich vertretbar sind." Grundsätzlich sei eine Modernisierung durch den Bürgerentscheid verhindert worden. "Unser Modell hat gezeigt, wie die Modernisierung finanzierbar wäre. Das Konzept war nicht gewollt, also bleibt das Bad erst einmal, wie es ist."
Hintergrund: Bäderland wollte 2009 die Freifläche des Bades an einen Investor verkaufen. Mit dem Erlös wollte Bäderland das Bad für zwölf Millionen Euro modernisieren. Doch der Bürgerentscheid verhinderte den Verkauf.