Die Kulturbehörde plant die Verlegung der Großbildleinwand in die HSV-Arena. Jetzt regt sich parteiübergreifend Widerstand.
Hamburg. In Hamburg wird darüber heftig diskutiert: Die geplante Verlegung des beliebten Fanfestes zur Fußball-WM 2010 vom Heiligengeistfeld in die HSV-Arena in Bahrenfeld.
Aus Kreisen der zuständigen Behörde für Kultur, Sport und Medien wurden Sicherheitsaspekte als einer der Gründe für den neuen Standort genannt. Nun äußerte sich Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU) gegenüber dem Abendblatt zu dieser Frage: "Großveranstaltungen in dieser Dimension sind immer eine Herausforderung für unsere Polizei. Ich bin aber überzeugt, dass unsere Sicherheitskräfte auch zur Fußball-WM wiederum in der Lage sind, für einen friedlichen Verlauf eines solchen Events zu sorgen." Das sei unabhängig davon, an welchem Standort das Fanfest veranstaltet werde, so Innensenator Ahlhaus weiter. Ahlhaus stellte aber auch klar: "Es liegt nicht in der Zuständigkeit der Innenbehörde, wo die Großbildleinwand am Ende aufgestellt wird."
Dafür ist die Behörde für Kultur, Sport und Medien verantwortlich. Und dort hat sich die Meinung nicht geändert: "Das Fanfest soll in der HSV-Arena ausgerichtet werden. Es müssen nur noch die letzten Details geklärt werden", sagte Sprecherin Ilka von Bodungen.
Unterdessen spricht sich die Politik parteiübergreifend für das Heiligengeistfeld aus. Hier hatten bei der WM 2006 und EM 2008 insgesamt fast zwei Millionen Fußballfans die Spiele auf der Großbildleinwand verfolgt. Mittes GAL-Fraktionschef Michael Osterburg sagte: "Das Heiligengeistfeld ist der perfekte Standort für ein Fanfest. Das hat die ausgelassene und friedliche Stimmung in den vergangenen Jahren gezeigt." Auch Mittes CDU-Fraktionschef Gunter Böttcher sagte: "Das Heiligengeistfeld ist ein guter Ort zum Feiern. Das gilt auch für das Fanfest." Mittes Bezirksamtsleiter Markus Schreiber (SPD) und SPD-Sportpolitiker Jan Balcke hatten sich bereits für einen Verbleib des FanFestes am bisherigen Standort ausgesprochen.
Unterdessen bleiben auch die Harley Days, die der Senat nicht mehr in Hamburg haben will, ein beherrschendes Thema: Veranstalter Uwe Bergmann (uba Event-Agentur) hat sich gestern den ehemaligen Güterbahnhof im Harburger Binnenhafen angesehen. Er sagt: "Das wäre ein geeigneter Standort, allerdings müsste hier noch einiges gemacht werden." Wie berichtet, hatte Harburgs Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg (CDU) überraschend den Harley Days "Asyl" angeboten. Der Senat hatte Veranstalter Bergmann signalisiert, dass es in diesem und im kommenden Jahr kein grünes Licht für die Harley Days in Hamburg geben wird. Nach Ansicht des Senats passt diese Veranstaltung nicht mit der Auszeichnung als Europäische Umwelthauptstadt 2011 zusammen. Sollte Bergmann allerdings nun einen Antrag auf Durchführung des Harley Days in Harburg stellen und der Bezirk diese genehmigen, könnte der Senat diese Entscheidung wieder aufheben.