Auf einem neuntägigen Austausch treffen Hamburger Gastschüler Schüler des Gymnasiums Nr. 6 in Nowosibirsk.
Hamburg. Für die eisige Kälte sind wir bestens ausgerüstet! Wir erwarten bis zu zehn Grad minus und haben unsere dicksten Jacken im Gepäck", erzählt Stephanie Buck (19). Die Oberstufenschülerin hat sich gut auf ihre Reise nach Nowosibirsk vorbereitet. Gemeinsam mit 13 Mitschülern machte sie sich gestern Mittag auf den Weg nach Sibirien.
Auf dem neuntägigen Austausch unter dem Motto "Natur und Umwelt gemeinsam begreifen" treffen die Gastschüler der Gesamtschule Bergedorf und des Walddörfer-Gymnasiums die Schüler des Gymnasiums Nr. 6 in Akademgorodok/Nowosibirsk.
"Ziel dieser Reise ist es, die Schüler auf einem wissenschaftlichen Wege für die russische Kultur und Sprache zu begeistern", erklärt Initiator Mathias Burghardt (41). Der Physik- und Russischlehrer der Gesamtschule Bergedorf arbeitete bis vor einem Jahr als Referent für die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch, die auch dieses Projekt finanziell unterstützt. Im vergangenen Jahr organisierte die Stiftung einen Austausch, an dem 150 Schüler teilnahmen. Bei dieser Gelegenheit lernten sich die drei Schulen kennen - und die Idee zum Austausch wurde geboren.
Bereits im Februar dieses Jahres waren 17 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Nr. 6 zu Gast in der Hansestadt. Auch damals stand der Besuch ganz im Zeichen der Naturwissenschaft: "In den Schülerlaboren am Desy haben wir Experimente zum Thema Radioaktivität und Vakuum durchgeführt. Dabei brachten wir zum Beispiel einen Schokokuss zum Implodieren", berichtet Flemming Bengtsson von der Gesamtschule Bergedorf. Der 16-Jährige, der seit einem Jahr Russisch lernt, freut sich besonders auf die Erfahrungen mit der Kultur und auf die praktische Arbeit. Neben naturwissenschaftlichen Versuchen und der Besichtigung des Instituts für Geologie und Geophysik steht auch ein Besuch in einer russischen Sauna auf dem Programm. "Es wäre schön, wenn beide Seiten von diesem Schüleraustausch einen positiven Eindruck mitnehmen könnten und wir ihr Interesse an Sprache und Natur geweckt haben", hofft Burghardt.