Das fordert Antje Möller von den Grünen. Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU) reagiert ablehnend
Noch bevor die Senats-Arbeitsgruppe zur tödlichen Messerattacke am Jungfernstieg einsatzbereit ist, hat die GAL-Fraktion ein Waffenverbot für die gesamte Stadt ins Gespräch gebracht. "Das Jugendgewaltpräventionskonzept wird überprüft werden müssen. Außerdem muss man darüber nachdenken, ob das Verbot des Tragens von Waffen nicht auf das gesamte Stadtgebiet ausgedehnt werden sollte", sagte die innenpolitische Sprecherin Antje Möller. "Ganz vermeiden lassen sich solche Taten wohl nicht - zumal dann nicht, wenn sie, wie in diesem Fall, anscheinend im Affekt geschehen ist."
Bei CDU-Innensenator Christoph Ahlhaus stieß dieser Vorschlag offensichtlich ebenso wenig auf Zustimmung wie Forderungen der SPD nach einem nächtlichen Alkoholverbot sowie nach einem Waffenverbot in öffentlichen Verkehrsmitteln. "Aus reinem Populismus jetzt etwas zu fordern wird dem eigentlichen Problem nicht gerecht", sagte ein Sprecher der Innenbehörde: "Wir haben schon ein sehr gutes bundesweites Waffengesetz. Hiebwaffen sowie gefährliche Messer sind ohnehin verboten."
Die Bluttat war gestern auch Thema auf der Bundespressekonferenz in Berlin während der Vorstellung des Kriminalitätsberichts: Innenminister Thomas de Maizière (CDU) sagte, er verstehe, dass das subjektive Sicherheitsgefühl der Menschen nach solchen Ereignissen schlechter sei als die Sicherheitslage selbst.