Videokameras, Patrouillen der "DB Sicherheit" oder die Mobile Kontroll- und Überwachungseinheit der Bundespolizei: Der öffentliche Personen-Nahverkehr (ÖPNV) in Hamburg hat massiv aufgerüstet. Die S-Bahn Hamburg, die Pinneberger Verkehrsgesellschaft (PVG) und die Hochbahn - die Schwergewichte im Hamburger Verkehrsverbund (HVV) - haben Millionen Euro investiert. Doch in der Kriminalitätsstatistik schlägt sich dies nicht unbedingt nieder: Laut einer Senatsantwort auf eine Anfrage der SPD ist die Zahl gefährlicher und schwerer Körperverletzungen im Bereich der Hochbahn 2009 von 203 auf 236 Taten gestiegen, ein Plus von knapp 16 Prozent. Brennpunkte sind der Hauptbahnhof und die Stationen auf St. Pauli.
Die Bundespolizei hingegen verzeichnete nach Angaben ihres Sprechers Rüdiger Carstens einen Rückgang dieser Deliktgruppe um 16 Prozent im Bereich der S-Bahn. "Auch wenn die Straftaten zurückgegangen sind, stellen wir fest, dass die Täter immer brutaler agieren." Insgesamt ist die Kriminalität im ÖPNV (ohne S-Bahn) um 17,1 Prozent gestiegen. Zuletzt hatten sowohl die S-Bahn als auch die Hochbahn angekündigt, mehr Sicherheitspersonal einzusetzen. So will die Hochbahn an den Haltestellen St. Pauli, Hauptbahnhof, Wandsbek-Gartenstadt und Barmbek einen Sicherheitsdienst einrichten, der in der Nacht dauerhaft präsent ist. Die S-Bahn lässt am Wochenende ab 23 Uhr in jedem Zug Sicherheitsleute mitfahren.