So funktionieren die bekanntesten ausleitenden Verfahren
Schröpftherapie Beim Schröpfen wird ein Hohlgefäß auf die Haut gesetzt. Durch einen künstlich herbeigeführten Unterdruck wird das Gewebe in den Schröpfkopf hineingezogen. Man unterscheidet zwischen "trockenem" und "blutigem" Schröpfen: Beim trockenen Schröpfen tritt Blut aus den Adern ins Gewebe. Die Reizung regt den Stoffwechsel an und bewirkt eine Aktivierung des Immunsystems. Beim blutigen Schröpfen wird vor dem Aufsetzen des Schröpfkopfs in die Haut geritzt, sodass Blut und Lymphe aus dem Gewebe gesogen werden. Davon profitiert die Durchblutung, außerdem sollen Giftstoffe ausgeschieden und Schmerzen gelindert werden.
Aderlass Durch die Blutentnahme aus einer Vene verringert sich das Blutvolumen und der Blutdruck fällt. Der Körper ergänzt die fehlende Flüssigkeit. Durch diese Blutverdünnung verbessern sich die Fließeigenschaften des Blutes und die Durchblutung der feinen Adern. Dem Aderlass wird eine positive Wirkung bei Herz-Kreislauferkrankungen und Arteriosklerose nachgesagt.
Blutegelbehandlung Blutegel werden unter äußerst hygienischen Bedingungen gezüchtet und dürfen nur einmal verwendet werden. Vor dem Ansetzen wird die entsprechende Stelle geritzt, damit etwas Blut austritt. Der Egel saugt sich daran fest. Sein Speichel enthält mehr als 20 verschiedene Substanzen mit entzündungshemmenden, blutverdünnenden und bakteriziden Eigenschaften. Zusätzlich wirkt die Behandlung anregend auf Durchblutung und Lymphfluss.
Cantharidenpflaster Das Pflaster ist mit einer Salbe aus getrockneter und gemahlener "Spanischer Fliege" bestrichen und wird meistens bei arthritischen, rheumatischen und neuralgischen Schmerzen eingesetzt. Nach acht bis zehn Stunden entsteht eine blasige Entzündung und Gewebsflüssigkeit tritt aus, die Gifte und Schlacken abtransportieren soll. Es kann zu Verfärbungen, Nierenreizungen und Infektionen kommen.