Hedendorf. 3:0-Finalsieg gegen VfL Güldenstern Stade II vor 500 Zuschauern am Endspieltag in Hedendorf. Diskussion über zukünftigen Termin.
Was für ein versöhnlicher Abschluss der Fußballsaison für den Deinster SV. Nachdem die erste Herrenmannschaft zum zweiten Mal in Folge „nur“ Vizemeister der Kreisliga Stade geworden waren, holten sie sich am Sonnabend vor eher spärlicher Kulisse in Hedendorf mit einem 3:0 (1:0)-Finalsieg gegen VfL Güldenstern Stade II den Stader Kreispokal.
Manche der Spieler kamen aus dem Feiern gar nicht heraus, denn soweit sie eingeladen waren, machten sie sich flugs auf den Weg zur Hochzeit ihres Mitspielers Jonas Schulze, um dem Bräutigam und seiner frisch Angetrauten die gerade gewonnene Trophäe als Hochzeitsgeschenk der besonderen Art zu präsentieren.
Drei Schulze-Brüder fehlen Deinste wegen Hochzeit von Jonas
Auch ohne Jonas Schulze und seine beiden Brüder Lukas und Tobias, die wegen der Hochzeit ebenfalls fehlten, erwischte der Deinster SV den besseren Start. Es waren keine fünf Minuten gespielt, da kam Henrik Hauschild im Strafraum an den Ball, setzte sich gegen zwei Stader Abwehrspieler durch und erzielte das frühe 1:0. Etwa 500 Zuschauer hatten den Weg auf die Vereinsanlage der VSV Hedendorf/Neukloster gefunden.
Die Fanlager standen in getrennten Gruppen am Spielfeldrand und feuerten ihre Teams lautstark an. Hüben wie drüben forderten sie ebenso vehement Karten für die Gegner wie Elfmeter für die eigene Mannschaft. Schiedsrichter Helmut Willuhn ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und leitete die Begegnung mit „langer Leine“. So entwickelte sich ein Spiel mit Pokalcharakter, in dem gerackert, gegrätscht und kein Ball verloren gegeben wurde.
Fanlager beider Vereine sorgen für ordentlich Pokalatmosphäre
Die Stader Angriffe blieben weitgehend ungefährlich. Deinste hatte noch eine Kopfballchance durch Nils von Salzen, der den Ball nicht richtig traf. Als kurz vor der Pause Deinstes Abwehrspieler Thomas Burfeindt den Ball im Strafraum mit der Hand berührt, forderte der Stader Fanblock Elfmeter. Schiri Willuhn sah das anders. Wenig später landete der Ball auf der anderen Seite an der Stader Torlatte.
Nach einer Stunde hatte Nils von Salzen mit einem Schuss aus dem Hinterhalt mehr Glück als noch vor der Pause. Diesmal schlug der Ball zum 2:0 ein, was sich als Vorentscheidung erweisen sollte. In der Folge ließen beide Vereine einige Chancen ungenutzt. Das 3:0 durch Moritz Glodeck in der 90. Minute brachte endgültige Gewissheit.
Im Vorjahr stand VfL Güldenstern II auch im Finale – und verlor ebenfalls
Der Kreispokal 22/23 geht an den Deinster SV – der VfL Güldenstern Stade II wird einen dritten Anlauf benötigen. Die Mannschaft hatte schon vor einem Jahr das Pokalendspiel verloren – seinerzeit in Hammah unglücklich im Elfmeterschießen gegen TSV Eintracht Immenbeck II.
Wegen der besagten Hochzeit war das Pokalendspiel der Ersten Herren, sonst Abschluss jedes Endspieltages, auf 13.30 Uhr vorverlegt worden. Ein weiteres Novum beim Stader Kreispokaltag: insgesamt sechs Pokalendspiele (1. Herren, Ü30, Ü40, Kreisplakette, Damen) wurden diesmal an einem Sonnabend statt des üblichen Sonntags ausgetragen.
Sonnabend oder Sonntag? Fußballkreis wird im Herbst diskutieren
„Die große Mehrheit aller Obleute, Trainer und Vereinsvertreter hatte sich dafür ausgesprochen“, erläuterte der Spielausschuss-Vorsitzende Michael Koch. Ob das angesichts des vergleichsweise geringen Zuschauerzuspruchs eine kluge Entscheidung war, „werden wir im Herbst in aller Ruhe analysieren“, sagte Michael Koch.