Pattensen. Bezirksliga-Teams trennen sich nach zwei sehr unterschiedlichen Halbzeiten unentschieden 2:2. Borstel und Meckelfeld gewinnen.

Nach fünf Siegen in Folge hat es für die Bezirksliga-Fußballer der SG Scharmbeck-Pattensen als Tabellenvierter gegen den Fünften SV Bendestorf auf eigenem Platz nur zu einem 2:2 (1:0)-Unentschieden gereicht. Ein Remis, das sich eher wie eine Niederlage anfühlte. Von einem Punktgewinn wollte Trainer Nicolas Ehricke deshalb auch nichts wissen. Nach einer haushoch überlegen geführten ersten Halbzeit hätte der Sieg schon klar sein müssen. „Aber wir machen die Tore nicht. Deshalb haben wir auch nicht einen Punkt gewonnen sondern zwei Punkte verschenkt“, sagte der Trainer.

Unter der Woche war die Welt noch in Ordnung gewesen bei der SG Scharmbeck-Pattensen. Mit 4:1 hatte die SG das Nachholspiel gegen den TV Meckelfeld gewonnen und den fünften Sieg in Folge errungen. Und dabei mit vier Treffern eindrucksvoll bestätigt, dass Toreschießen zu den Stärken der Mannschaft gehört, die das torgefährlichste Teams der Liga ist und nach einem schwachen Saisonstart so etwas wie die „Mannschaft der Stunde“ in der Bezirksliga Lüneburg zwei. Scharmbeck hat eine Trefferquote von mehr als vier Toren pro Spiel.

Merlin Freitag fällt mit Schien- und Wadenbeinbruch lange aus

Davon war gegen den SV Bendestorf wenig zu spüren. Zwar mangelte es besonders in der ersten Halbzeit nicht an Torchancen, aber die wurden zum Teil sehr fahrlässig vergeben. Vielleicht lag es ja daran, dass mit Merlin Freitag der Top-Torjäger mit bis dato neun Treffern fehlte, der sich im Spiel gegen TV Meckelfeld das Schien- und Wadenbein gebrochen hatte. Marvin Schulga, zweitbester Schütze seiner Mannschaft mit acht Treffern, und auch John-Ruben Cassel (sieben Treffer) blieben gegen Bendestorf harmlos. Symptomatisch war, dass sich Mitte der ersten Halbzeit Cassel und Markus Debey bei einer hochkarätigen Torchance im gegnerischen Strafraum gegenseitig behinderten.

Torchancen zum Teil sehr fahrlässig vergeben

Der SV Bendestorf brachte es während der gesamten ersten 45 Minuten auf nicht mehr und nicht weniger als einen gefährlichen Torschuss durch Spielertrainer André Müller, der aber am langen Pfosten vorbei zielte. Und als bereits alles nach einem torlosen ersten Durchgang aussah, traf in der 44. Minute doch noch Felix Peschke, der mit viel Gefühl den Ball zum 1:0 in die lange Ecke zirkelte. Der Bann schien gebrochen, aber es dauerte nach dem Seitenwechsel mehr als eine Viertelstunde bis zum 2:0 durch Sascha Damm, der einen Freistoß aus gut 20 Metern von halbrechts perfekt verwandelte.

Hassam El-Kara als Edeljoker eingewechselt – mit durchschlagendem Erfolg

Das schien nun aber wirklich die Entscheidung zu sein. Doch die Bendestorfer, die ohne ihren Torjäger Paul Doering (acht Treffer), Mannschaftskapitän Tim Roß und Anton von der Lieth auskommen mussten, hatten in der Halbzeitpause einen Joker gezogen und Hassam El-Kara eingewechselt. Der hatte zuletzt eine Fußballpause eingelegt und wollte es jetzt doch noch einmal wissen. Spielertrainer André Müller rückte immer weiter vor, agierte nun fast nur noch offensiv. Und Hassam El-Kara wirbelte die Scharmbecker Abwehr immer wieder durcheinander.

Wenige Minuten nach dem 2:0 tunnelte er SG-Torwart Paul Petersen zum 2:1. Fünf Minuten vor Schluss setzte er sich im gegnerischen Strafraum energisch durch und traf zum 2:2-Endstand. Richtig freuen über das Remis konnten sich am Ende die Bendestorfer. „Wir haben einen Punkt beim Aufstiegskandidaten geholt. Und das nach solch einer desolaten ersten Halbzeit. Ich bin zufrieden,“ sagte Ligamanager Jens Fuhrmann.

Scharmbeck-Pattensens Trainer fand das Unentschieden einfach nur ärgerlich. Ehrickes Mannschaft konnte den vierten Tabellenplatz behaupten, während der SV Bendestorf hinter MTV Borstel-Sangenstedt (2:0 bei Eintracht Elbmarsch) und den TV Meckelfeld (11:0 gegen den VfL Maschen) auf Rang sieben zurückgefallen ist.