Bendestorf. In Bendestorf wehrten sich die „Rüsselkäferinnen“ ausgesprochen tapfer gegen den großen Gegner
Dem Spielverlauf nach war es nur eine Frage der Zeit, wann die Fußballfrauen des Hamburger SV bei ihrem Gastspiel beim VfL Jesteburg in Bendesdorf den ersten Treffer erzielen würden und wie viele Tore sie dann noch schießen würden. Doch die Zeit rann dahin und die Jesteburger Regionalliga-Frauen, die wegen einer anderen Sportveranstaltung ihr Heimspiel im Nachbarort austragen mussten, stemmten sich vehement gegen die drohende Niederlage. Und das mit großem Erfolg. Erst als schon niemand mehr damit rechnete, schlug der Ball dann doch zwei Minuten vor Schluss zum 0:1 ein.
Ein später Gegentreffer, über den sich niemand mehr ärgerte, als Jesteburgs Torhüter Laura Jungblut, die bis dahin als Fels in der Brandung eine der Garantinnen dafür war, dass sich die HSV-Frauen, die sich ihre Auswärtsaufgabe in der Nordheide wohl leichter vorgestellt hatte, so schwer taten. Immer wieder war sie es, die sich im letzten Augenblick den Ball schnappte, bevor die Kugel im Jesteburger Tor einschlagen konnte. Besonders heftig wurde es in der zweiten Halbzeit, als die HSV-Angreiferinnen reihenweise scheiterten. Entweder zielten sie schlecht oder es war noch ein Fuß einer Jesteburger Abwehrspielerin am Ball. Oder eben Laura Jungblut war zur Stelle, die sich immer wieder vor den Ball warf. Ein Punktgewinn gegen den „großen HSV“ war zum Greifen nahe, als dann zu guter Letzt doch noch ein abgefälschter Schuss von Hamburgs Svea Stoldt bei Jungblut einschlug. „Wir haben wieder mal Pech gehabt“, ärgerte sich auch Jesteburgs Trainer Jan-Marc Bahrenburg und fühlte sich an das Aus der Jesteburger Regionalspielerinnen in der ersten Runde um den DFB-Pokal vor vier Wochen, als im Spiel gegen Henstedt-Ulzburg der Ball erst kurz vor Schluss der Verlängerung zum 3:4-Endstand die Jesteburger Torlinie überquerte.
Alles in allem aber war Trainer Bahrenburg zufrieden
Alles in allem aber war Bahrenburg zufrieden. „Wir haben fast 90 Minuten lang hervorragend gegen den Ball gespielt und gezeigt: Wir lassen uns nicht abschießen. Von keiner Mannschaft“. Außerdem hätten wegen Corona oder verletzungsbedingt sieben Spielerinnen an diesem dritten Spieltag in der Frauen-Regionalliga Nord gegen den HSV gefehlt. Wichtig sei auch, dass sich durch diese knappe Niederlage das Torverhältnis nicht wesentlich verschlechtert habe, sagte Bahrenburg. Die Begegnung war das erste von vier Liga-Heimspielen der Jesteburgerinnen in Folge. Die nächsten Gegner – dann wieder auf angestammtem Platz heißen TuS Büppel, TSG Burg Gretesch und SV TiMoNo. „Die können wir alle schlagen“, ist sich Jan-Marc Bahrenburg sicher.