Heimfeld. Nach guter Hinrunde in der 2. Bundesliga Nord rutschen die Hockeyfrauen auf den vorletzten Platz ab. Wie es mit der Mannschaft weitergeht.
Die letzten Absteiger aus den beiden Staffeln der 2. Hockey-Bundesliga der Frauen wurden erst am letzten Spieltag der Saison 2021/2022 ermittelt. Getroffen hat es in der Nord-Staffel die TG Heimfeld, die auf eigenem Platz gegen den ungeschlagenen Meister Bremer HC hätte gewinnen müssen. Und auch nur dann den Abstieg abgewendet hätte, wenn im Fernduell Konkurrent Eintracht Braunschweig gegen Klipper Hamburg nicht mehr als einen Punkt holt. Beide Voraussetzungen erfüllten sich nicht. Die Heimfelder Hockeyfrauen verloren ihr letztes Saisonspiel in der 2. Bundesliga gegen den neuen Erstligisten „standesgemäß“ mit 1:4 (1:2). Eintracht Braunschweig setzte sich gleichzeitig mit 3:2 gegen Klipper Hamburg durch.
Kein Kontakt nach Braunschweig, Konzentration galt eigenem Spiel
„Wir gehen ganz locker in diese Partie, wollen aber noch einmal alles aus uns herausholen“, sagte TGH-Trainer Dennis Sievert vor dem Anpfiff. Große Hoffnungen auf den Klassenerhalt durften er und die Spielerinnen sich ohnehin nicht mehr machen. Telefonischen Kontakt nach Braunschweig hatten die Heimfelderinnen nicht. „Wir warten erst mal unser eigenes Ergebnis ab. Dann können wir immer noch sehen, ob Klipper Hamburg uns Schützenhilfe geleistet hat oder nicht“, sagte Dennis Sievert.
Vor zwei Wochen hatten die Heimfelderinnen auf eigener Anlage mit 0:3 gegen Eintracht Braunschweig verloren. Es war das vorentscheidende Spiel im Duell dieser beiden Mannschaften um den Klassenerhalt. Durch die Heimniederlage war die TG Heimfeld unmittelbar vor dem Saisonfinale auf den zweiten Abstiegsplatz vor dem Essener Turn- und Fechtklub (ETUF Essen), der in der gesamten Saison punktlos blieb, abgerutscht.
0:3-Heimniederlage gegen Eintracht war die Vorentscheidung
„Braunschweig wollte den Sieg mehr als wir. Wir haben nicht alles in dieses so wichtige Spiel investiert“, sagte Dennis Sievert, dessen Damenteam die Hinrunde noch mit elf Punkten auf einem Mittelfeldrang beendet hatte; in der Rückrunde aber bei sieben Niederlagen und nur zwei Siegen nur noch sechs Zähler dazu gewinnen konnte. Sievert: „Das ist eindeutig zu wenig. Vielleicht waren wir uns zu früh zu sicher, dass die wir Liga halten würden.“
Einen weiteren Grund für den Leistungsabfall sieht der Heimfelder Trainer in vielen Ausfällen aufgrund von Corona-Erkrankungen oder Verletzungen. Dem mannschaftlichen Zusammenhalt habe die schlechte Rückrunde und der jetzt besiegelte Abstieg aber nicht geschadet. „Die Mannschaft bleibt zusammen und geht geschlossen in die Regionalliga“, so Sievert. „Wir haben bereits mit allen Spielerinnen gesprochen.“ Überhaupt seien die 2. Liga kein „Muss“ und der Abstieg in die Regionalliga kein „Beinbruch“.
Spielerinnen und Sponsoren bleiben, Ziel ist direkter Wiederaufstieg
Sievert: „Wir verlieren keinen einzigen Sponsor. Als Trainer sehe ich die Regionalliga sogar als eine Chance für die sportliche Weiterentwicklung der Ersten Damen.“ Allerdings gehöre die TG Heimfeld grundsätzlich schon in die Bundesliga. Jetzt werde man halt ein Jahr in der Regionalliga spielen, am Ende den Wimpel für den Meister ins Vereinsheim hängen und die dann folgende Saison wieder in der zweithöchsten Spielklasse bestreiten. Sievert: „Das muss zumindest unser sportlicher Anspruch sein.“
Und als wollten sie die Worte ihres Trainer unterstreichen, boten die Hockeyfrauen der TG Heimfeld beim letzten Saisonauftritt den Zuschauern am Waldschlösschen den während der gesamten Feldsaison übermächtigen Gegnerinnen lange Paroli und kamen kurz vor der Pause durch Rike Dreeßen zum 1:2-Anschlusstreffer. Die Gäste waren zuvor mit ihrer zweiten Ecke und einem weiteren Treffer aus dem Spiel heraus mit 2:0 in Führung gegangen und legten nach dem Seitenwechsel zwei weitere Treffer nach.
Regionalligaherren spielen gute Rückrunde und halten die Klasse
Zwar verloren anschließend auch die Männer der TG Heimfeld ihr letztes Heimspiel in der Regionalliga Nord mit 1:3 (0:1) gegen den DTV Hannover; in Abstiegsgefahr waren sie aber schon vor dem Anpfiff nicht mehr. „Wir sind save“, verkündete Trainer Roland Hass schon vor dem Spiel. Tags zuvor hatte der TTK Sachsenwald mit 2:4 gegen den Braunschweiger THC verloren und steht als zweiter Absteiger neben dem Club zur Vahr fest.
„Wir haben in der Rückrunde die wichtigen Spiele gewonnen und zu den nur drei Punkten aus der Hinserie zehn dazu gewonnen. Das Männerteam hat sich toll entwickelt und ist zu einer verschworenen Gemeinschaft geworden“, beschreibt der Trainer die im sportlichen Vergleich zu den Frauen umgekehrte Entwicklung. Für die TGH-Hockeyherren endet die Feldsaison am kommenden Sonnabend, 15 Uhr, mit einem Auswärtsspiel im Sachsenwald.