Buxtehude/Buchholz. Keine Spielerin des Buxtehuder SV schaffte es in den 18er-Kader von Bundestrainer Henk Groener. Regulärer Spielbetrieb in den Profi-Ligen ruht.

Handball ist eine der wenigen Sportarten, die derzeit noch stattfinden. Allerdings nicht im Breitensport; lediglich die Bundesligen halten unter Einhaltung besonderer Regelungen aktuell den Spielbetrieb aufrecht, wie im allgemeinen der Profisport während der Coronapandemie eine Sonderstellung einnimmt. Im Handball gilt das für die Erste bis Dritte Liga mit den zwei Frauenmannschaften des Buxtehuder SV und den Handball-Luchsen Buchholz 08-Rosengarten. Im Moment ruht aber auch in diesen zu den Profi-Ligen zählenden Spielklassen der Spielbetrieb.

Aus unterschiedlichen Gründen. Während die Dritten Ligen wegen der Pandemie ihren Spielbetrieb unterbrochen haben und in der 2. Liga nur das eine oder andere Nachholspiel ausgetragen wird, setzt die 1. Frauen-Bundesliga wegen der anstehenden Europameisterschaft der Frauen aus. Die EHF EURO 2020 der Frauen soll vom 3. bis zum 20. Dezember in Dänemark ausgetragen werden. Das gaben die Europäische Handball Föderation (EHF) sowie der dänische Handballverband in einer gemeinsamen Absichtserklärung bekannt, nachdem Norwegen, ursprünglich als zweiter Gastgeber der Europameisterschaft vorgesehen, zuvor die Zusage zur Ausrichtung des Turniers zurückgezogen hatte.

Debbie Klijn fiel für ein paar Tage eine besondere Rolle zu

Das Frauenteam des Deutschen Handballbundes (DHB) ist vor einigen Tagen in Frankfurt am Main in die Vorbereitung auf die EM 2020 gestartet. Insgesamt 18 Spielerinnen nominierte Bundestrainer Henk Groener für die finale Maßnahme vor der Europameisterschaft. „Die Spielerinnen haben aufgrund verschiedener Corona-Einschränkungen in den vergangenen Wochen unterschiedliche Trainings- und Spielbelastungen gehabt“, sagt der Bundestrainer. „Daher haben wir uns im Trainerteam dazu entschlossen, mit einem größeren Aufgebot in die Vorbereitung auf die EHF EURO zu gehen.“

Vom Buxtehuder SV ist trotz des größeren Kaders diesmal keine Spielerin dabei. Auf Abruf bereit stehen BSV-Torhüterin Lea Rühter und Rückraumspielerin Annika Lott, die Henk Groener in den Reservekader berufen hat. Wie auch die frühere BSV-Linksaußen Maike Schirmer, die aktuell bei Toulon St. Cyr HB in Frankreich ihr Geld verdient. Einzige Spielerin im vorläufigen Kader mit BSV-Vergangenheit ist Emily Bölk. BSV-Torwarttrainerin Debbie Klijn gehört zum Trainerstab der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Ihr fiel für ein paar Tage eine besondere Rolle zu.

In der 1. Frauen-Bundesliga geht es am 27. Dezember weiter

Denn Corona hat auch bei der deutschen Frauen-Nationalmannschaft Spuren hinterlassen. Das deutsche Frauenteam musste zu Beginn der EM-Vorbereitung auf seinen Bundestrainer und Co-Trainer Dr. Alexander Koke verzichten. „Henk Groener befand sich in den Niederlanden in häuslicher Quarantäne und war daher nicht gleich nach Frankfurt am Main gereist“, heißt es in einer Verlautbarung des DHB zur Situation beim Bundestrainer. Aufgrund einer kurzfristigen Meldung eines Corona-Befundes aus dem weiteren beruflichen Umfeld war auch Co-Trainer Koke nach Rücksprache mit der medizinischen Abteilung der DHB-Delegation vorsichtshalber bis auf weiteres aus dem direkten Umfeld der Mannschaft genommen worden.

Erst seit gestern leitet wieder das Trainergespann Groener/Koke wie gewohnt die Trainingseinheiten. Eingesprungen war André Fuhr, Trainer des in der Bundesliga noch verlustpunktfreien BVB Borussia Dortmund und zugleich Trainer der weiblichen U20-Nationalmannschaft, der die handballspezifischen Einheiten in Abstimmung mit Groener und Koke übernahm. Unterstützt wurde er dabei von Torwart-Trainerin Debbie Klijn, die kurzfristig zur Co-Trainerin der deutschen Frauen-Handballnationalmannschaft wurde.

Auswärtsspiele im DHB-Pokal für Buxtehude und die Luchse

In der 1. Frauen-Bundesliga soll es am Sonntag, 27. Dezember, weitergehen. Der BSV spielt dann bei Frisch Auf Göppingen, die Handball-Luchse bei den Kurpfalz-Bären in Ketsch. Am Mittwoch, 30. Dezember, beschließen die beiden Bundesliga-Frauenteams das Handballjahr 2020 mit Heimspielen gegen Ketsch (BSV) und die SG BBM Bietigheim (Luchse). Die Zweite Frauen des BSV steigt in der Dritten Liga Nordost erst wieder am Sonnabend, 9. Januar 2021, in den Spielbetrieb ein. Nach dem Heimspiel der Erstligafrauen gegen den VfL Oldenburg ist um 19.30 Uhr der MTV Heide aus Schleswig-Holstein zu Gast in der Halle Nord.

Im Viertelfinale des Wettbewerbs um den deutschen Handball-Pokal müssen der BSV und die Luchse auswärts antreten. Der Buxtehuder SV bei der HSG Blomberg-Lippe; die Luchse bei Bayer 04 Leverkusen. Ausgetragen wird das Pokal-Viertelfinale am Wochenende 30./31. Januar 2021. Dann geht es um den Einzug ins Final Four am 15. und 16. Mai 2021 in der Stuttgarter Porsche-Arena.