Dohren. Maximal 100 Zuschauer können das Heimderby des Baseball-Bundesligateams aus Dohren gegen die Hamburg Stealers live miterleben.
Die Genehmigung für das eingereichte Hygienekonzept haben das Gesundheitsamt des Landkreises Harburg und das Ordnungsamt der Samtgemeinde Tostedt erteilt. Wie geplant können die Baseballspieler der Dohren Wild Farmers also mit zwei Heimspielen in die verkürzte Bundesligasaison 2020 starten.
Zum Auftakt ein Derby gegen die Stealers
Der Auftakt hätte nicht attraktiver sein können. Denn im ersten Spiel an diesem Sonnabend, 8. August, kommt es sofort zum Derby gegen die Hamburg Stealers, trainiert von Dohrens Ex-Coach David Wohlgemuth. Exakt eine Woche später sind ebenfalls von 12 Uhr an die Berlin Flamingos zu Gast im Ballpark Kakenstorfer Weg in Dohren. Die Flamingos sind in die 1. Bundesliga aufgestiegen, während ihr Konkurrent aus der Hauptstadt, die Berlin Sluggers, den umgekehrten Weg gehen mussten.
100 Zuschauer dürfen auf die Anlage
Aufgrund der Abstandsregelung und der erforderlichen festen Sitzplätze ist die Zuschauerkapazität auf maximal 100 Personen begrenzt. Auf der kleinen Tribüne wird die zweite Reihe gesperrt, auch zwischen den Sitzplätzen der anderen Reihen sind feste Abstände gekennzeichnet.
„Rund um die Spielfeldbegrenzung werden Tische und Stühle mit ausreichend Abstand verteilt. Es dürfen gern eigene Stühle mitgebracht werden“, sagt Kirsten Dallmann. Die Pressesprecherin verweist auch darauf, dass die Einbahnstraßenregelung auf dem gesamten Sportgelände einzuhalten ist. Schutzmasken dürfen erst auf den Sitzplätzen abgenommen werden.
Klar ist gleichzeitig, dass nur rechtzeitiges Erscheinen ein Live-Erlebnis vor Ort ermöglicht. „Wenn wir 100 Besucher auf der Anlage haben, müssen wir die Tore schließen. Die Genehmigung lässt da keinen Spielraum“, so Dallmann. Das ist insofern interessant, als dass bei den zahlreichen Fußball-Testspielen, die in den vergangenen Tagen im Landkreis Harburg durchgeführt wurden, bis zu 500 Besucher erlaubt sind, wenn alle eine Sitzgelegenheit haben.
Eintritt für Doppelspieltag bleibt bei fünf Euro
Das Hygienekonzept testeten die Wild Farmers anlässlich eines internen Testspiels zwischen der ersten und zweiten Mannschaft, dem sogenannten Intersquad-Game. Auch auf das in Dohren übliche Catering dürfen sich die Besucher einstellen, jedoch mit reduziertem Angebot. Der Eintritt für einen Doppelspieltag beträgt unverändert fünf Euro.
Zwischen den Hamburg Stealers und den Wild Farmers wechselten in den vergangenen Jahren neben Coach David Wohlgemuth bereits mehrfach Spieler hin und her. Das jüngste Beispiel ist Fabrizio Cagliani. Der 23-Jährige spielte einst für Dohren, ging dann nach Hamburg und ist 2020 zurück bei den wilden Landwirten.
Drei neue Nachwuchsspieler im Team
Intensiviert haben die Wild Farmers auch die Kooperationen mit anderen Vereinen in Niedersachsen und Bremen. Ziel ist es, talentierten Nachwuchsspielern die Möglichkeit zu geben, Erfahrungen auf hohem Niveau zu sammeln, und sie kontinuierlich an die Bundesliga heranzuführen.
„Es geschieht alles in Absprache mit den anderen Vereinen“, betont Abteilungsleiter Bernd Sievers. In diesem Rahmen begrüßen die Wild Farmers zur Saison 2020 drei neue Baseballspieler in ihren Reihen. Von den Lüneburg Woodlarks sind Jelte Bergmann und Ben Plettau und von den Bremen Dockers Yannick Bujalla nach Dohren gewechselt.
Coronabedingt beginnt die Erstligasaison 2020 erst im August. Durchgezogen werden sieben Spieltage mit jeweils einem Doubleheader (zwei Spiele an einem Tag) gegen jeden Gegner der Achterstaffel. Die Wild Farmers bestreiten drei Heimspiele und müssen viermal auswärts antreten.
Das dritte und letzte Heimspiel findet am Sonnabend, 29. August, gegen die Bonn Capitals statt. Der Erst- und Zweitplatzierte nach dieser einfachen Runde zieht ins Halbfinale um die deutsche Meisterschaft gegen die zwei besten Vereine der Süd-Staffel ein.
2020 ohne Importspieler – ein Catcher kommt aus Berlin
Froh war man in Dohren darüber, dass die Importspieler zu Beginn des Lockdowns noch in ihren Heimatländern waren. „Die hätten sich hier nur gelangweilt“, so Kirsten Dallmann. Die Baseballspieler aus den USA, die Kost und Logis gestellt bekommen, sind auch ein Kostenfaktor. Von dem noch im Juni aktuellen Plan, diesmal nur zwei Importspieler einfliegen zu lassen, haben Abteilungsleiter Bernd Sievers und Trainer Caleb Fenimore Abstand genommen.
In der stark verkürzten Saison wird Dohren gänzlich ohne Importspieler antreten. Auch der Catcher Argenis Raga, der im vergangenen Jahr einen hervorragenden Eindruck hinterlassen hatte und im Winterhalbjahr professionell Baseball in Venezuela spielte, wird nicht erneut nach Dohren kommen.
Als Ersatz konnte kurzfristig der Catcher Orlando Del Muro verpflichtet werden. Er ist mexikanischer Staatsbürger und lebt in Berlin, hat also keine weite Anreise und keine Probleme mit einer etwaigen Quarantäne.