Garstedt . Die geplante Veranstaltung in Garstedt am 4. Oktober ist die einzige von elf Events, die noch nicht abgesagt worden ist.
Seinen Humor hat Dennis Ammann nicht verloren. „Das letzte gallische Dorf wehrt sich noch vehement gegen eine Absage“, sagt der Organisator des Oktoberlaufs beim TSV Auetal. Von den ehemals elf Volksläufen, die sich in der Landkreis-Serie um den Sparkassen-Heidjer-Cup zusammen geschlossen haben, ist die für Sonntag, 4. Oktober, geplante Laufveranstaltung in Garstedt die einzige, für die noch Hoffnung besteht. Unter dem Motto „Rund um den Hamberg“ werden mit Start und Ziel an der Auetal-Sporthalle sechs Distanzen zwischen 800 Metern und dem 21 Kilometer langen Halbmarathon angeboten.
Die große Welle der Absagen begann im März
Die große Volkslauf-Absagewelle hatte Ende März in der Hochzeit der Coronapandemie ihren Anfang genommen, zuletzt entschieden sich auch der MTV Pattensen und der MTV Borstel-Sangenstedt, ihre Volksläufe für das Kalenderjahr 2020 zu streichen. Den ganz großen Druck, mehr als drei Monate vor dem geplanten Veranstaltungstermin eine Entscheidung zu fällen, spürt man beim TSV Auetal unterdessen nicht. „Wir sind mittlerweile sehr gut organisiert, so dass wir bis Anfang September mit der finalen Entscheidung warten könnten“, sagt Dennis Ammann, der gemeinsam mit dem erfolgreichen Langstreckenläufer Jannik Schütt an der Spitze des Organisationsteam steht.
Es geht um die genauen Auflagen
„Wenn wir nun aber zu der Gruppe von Veranstaltungen zählen, die bis Ende Oktober auf jeden Fall untersagt sind, würden wir auch frühzeitiger absagen“, so Ammann. Um den Status Quo definitiv zu klären, hat der Organisator eine Anfrage an den Landessportbund (LSB) Niedersachsen und an das Land Niedersachsen gerichtet. „Ich möchte wissen, ob und unter welchen Voraussetzungen unser Lauf Anfang Oktober noch stattfinden könnte. So ganz möchte ich die Hoffnung noch nicht aufgeben.“
Normalerweise veranstaltet der TSV Auetal regelmäßig am dritten Sonntag im Juni eine weitere große Veranstaltung. Doch der Auetal-Triathlon, der im Waldbad Salzhausen mit Schwimmen beginnt und nach Radfahren und Laufen an der Auetal-Sporthalle endet, musste bereits vor Beginn der Coronapandemie abgesagt werden. „Wegen der Bauarbeiten an der Vierhöfener Straße zwischen Garstedt und Vierhöfen und der vorhandenen Sperrung der Brücke bei Gut Schnede haben wir keine Genehmigung für unsere Radstrecke erhalten“, begründet Dennis Ammann die Triathlon-Absage.
Der Sparkassen-Heidjer-Cup endet seit vielen Jahren mit dem Volkswaldlauf des MTV Borstel-Sangenstedt. Obwohl die 42. Auflage erst am 24. Oktober hätte stattfinden können, mochte man am Habichtshorst nicht länger auf den Faktor Hoffnung setzen. „Die Ungewissheit, wie sich die Pandemie entwickelt und wie es im Herbst aussieht, ist einfach zu groß. Darum haben auch wir uns schweren Herzens entschlossen, den Volkswaldlauf 2020 abzusagen“, teilte die Hauptorganisatorin Wiebke Neunert jetzt mit.
MTV Pattensen hat sich für eine Absage entschieden
Für eine Absage des Volkslaufs – allerdings nicht ersatzlos – hat sich auch der Vorstand des MTV Pattensen entschieden. Die Veranstaltung „Pattensen läuft ... der Crosslauf für Jedermann“ hätte am Sonntag, 13. September, über die Bühne gehen sollen. In den vergangenen Jahren waren bis zu 250 Teilnehmer vom Sportplatz aus auf die Strecken durch das angrenzende Waldgebiet gestartet. „Wir hätten das Anmeldeportal bald öffnen und mit der Feuerwehr über ihre Unterstützung reden müssen. Die Rechtslage ist unsicher und mit der Rückabwicklung, zum Beispiel der Erstattung von Startgeldern, hätten wir erheblichen Aufwand, den wir vermeiden möchten“, sagte die Vorsitzende Sandra Dose.
Nur die Kinder sollen auf die Strecke gehen
Trotz der Absage des öffentlichen Volkslaufs will der MTV Pattensen nicht auf eine Laufveranstaltung am 13. September verzichten. „Wenn irgend möglich, möchten wir einen Lauf nur für Kinder aus dem Verein anbieten“, sagte Dose. Auf den für die Crosslauf-Kreismeisterschaften 2019 optimierten Strecken könnten die Kinder je nach Alter Distanzen zwischen 400 Metern und fünf Kilometern zurücklegen. Ein Startgeld entfiele, weil der Nachwuchs in Pattensen immer kostenfrei teilnimmt, 100 bis 130 Teilnehmer seien organisatorisch besser zu handhaben als doppelt so viele und aufgrund des vereinsinternen Charakters benötige man nur zwei bis drei Wochen Vorbereitungszeit, so die Überlegung. Nach heutigem Stand müssten die Kinder wohl in Kleingruppen von höchstens zehn Läuferinnen oder Läufern starten. „Ich gehe davon aus, dass wir unserem Nachwuchs etwas in dieser Art anbieten können“, hofft die Vorsitzende.