Buchholz. Die W13-Schülerinnen Merle Rummler und Lena Dyck treiben sich bei den Hallen-Kreismeisterschaften in Buchholz zu immer neuen Höhen.
Es war der Höhepunkt der Hallenkreismeisterschaften in Buchholz. Es war ein Duell, das auch die Zuschauer auf der Tribüne des Schulzentrums Am Kattenberge in seinen Bann zog. Merle Rummler vom TSV Winsen und Lena Dyck vom MTV Hanstedt lieferten sich im Hochsprung der Schülerinnen W13 ein extrem spannendes Duell um den Kreismeistertitel. Für die Drittplatzierte, Lena Anochili vom TSV Eintracht Hittfeld, war nach übersprungenen 1,39 Meter Schluss.
Danach hatten Dyck und Rummler die ungeteilte Aufmerksamkeit für sich allein. Und sie schienen das Rampenlicht zu genießen. Denn so schnell fiel die Entscheidung nicht. Die jungen Damen mit dem langen Pferdeschwanz, der bei jedem Sprung eine andere Figur in die Luft zeichnete, nahmen die nächsten Höhen – es ging in Drei-Zentimeter-Schritten weiter – fast alle im ersten Versuch.
Nach 1,39 Meter war die letzte Konkurrentin ausgeschieden
Merle Rummler lag in Führung, weil die Hanstedterin Dyck sich bei 1,42 Meter einen Fehlversuch geleistet hatte. Danach 1,45 und 1,48 Meter – von beiden Springerinnen makellos. Die Trainer beobachteten das Geschehen entspannt von der Seite aus. Mit ihren Tipps für Veränderungen hielten sich Christa Striezel (MTV Hanstedt) und Wilfried Oppermann (LG Nordheide) auffällig zurück. „Wenn man zwischen den Versuchen zuviel erzählt, können die meisten Athleten das gar nicht umsetzen“, sagte Striezel.
Als Merle Rummler die 1,51 Meter erst im zweiten Anlauf überwand, ging Lena Dyck in Führung. Für den Meistertitel sollte das aber nicht reichen. Denn als Merle Rummler die nächste Höhe (1,54 m) wieder im ersten Versuch übersprang, konnte die Hanstedterin nicht mehr kontern. Zufrieden war die Zwölfjährige dennoch, denn die 1,51 Meter bedeuten die Einstellung ihrer persönlichen Bestleistung.
Letztlich ging der Sieg mit 1,54 Meter weg
Auch Merle Rummler, die in Drage wohnt und für die LG Nordheide startet, bewegte sich schon in diesen Regionen. Ihre Bestmarke steht bei 1,56 Meter. Zu gern würde sie im Mai zu einem Hochsprungcamp, das der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) in Hannover veranstaltet, eingeladen werden.
„Wenn sie heute 1,57 Meter springt, ist sie dabei“, hatte Coach Oppermann zu Wettkampfbeginn gesagt. Jetzt muss sein Schützling entweder zu Beginn der Freiluftsaison nachlegen oder hoffen, dass es so reicht. Mit Jennifer Soetebier hat sie im eigenen Verein eine Athletin vor Augen, die den Sprung in den Nachwuchs-Bundeskader geschafft hat.
„Duelle mag ich nicht so gern, ich springe lieber allein“, sagte Merle Rummler im Anschluss. An ihrem etwas traurigen Blick war abzulesen, dass sie sich mehr vorgenommen hatte. Die 13-Jährige besucht die siebente Klasse des Gymnasiums Winsen an der Bürgerweide. „Wenn ich dieses Jahr 1,60 Meter schaffe, wäre das gut“, sagte die vielseitige Athletin, die auch Vierkampf macht. Und irgendwann möchte sie das Ziel vieler Hochspringer erreichen: die eigene Körpergröße überspringen. Das dürfte bei Merle Rummler noch etwas dauern, denn die 13-Jährige ist 1,70 Meter groß.
Rummler hofft auf eine Einladung zum DLV-Hochsprungcamp
Ein durchwachsenes Fazit der gemeinsamen Leichtathletik-Hallenmeisterschaften der Kreise Harburg und Lüneburg zog Angela Schirner vom Ausrichter MTV Tostedt. „Na ja, wir haben schon mehr gehabt“, sagte sie angesichts von 108 Teilnehmern aus 13 Vereinen. Vor Jahresfrist waren es ebenfalls knapp über 100 Leichtathleten gewesen, dafür tummelten sich in den Jahren davor meistens 150 bis 160 Teilnehmer in den beiden Sporthallen am Kattenberge.
Über die Gründe konnte Angela Schirner nur spekulieren. „Vielleicht sind Wettkämpfe in der Halle generell nicht mehr attraktiv? Die Eltern müssen dahinter stehen. Und da sind immer weniger bereit, den Tag in der Halle zu verbringen“, sagte die Hauptorganisatorin. Auch aus diesem Grund hat der Kreisverband die Kreismeisterschaften in eine Vormittags- und Nachmittagsveranstaltung unterteilt, damit jede Altersklasse nur drei oder vier Stunden in der Halle verbringen muss.
MTV Tostedt denkt über das Ende des Engagements nach
„Ich verstehe auch nicht, dass so wenig Teilnehmer aus dem Süden des Landkreises dabei sind. Sonst beschweren sich die Buchholzer und Tostedter immer, dass sie nach Winsen fahren müssen. Jetzt findet mal etwas hier statt, und sie kommen auch nicht“, so Angela Schirner. Ihren eigenen Verein, den MTV Tostedt, konnte sie von der Kritik nicht ausnehmen. Sie und ihre Trainerkollegen konnten gerade einmal zwei MTV-Athletinnen für einen Start in Buchholz begeistern.
Das ist auch ein Grund, warum Angela Schirner und ihr Helferteam darüber nachdenken, im kommenden Jahr auf die Ausrichtung der Hallenkreismeisterschaften zu verzichten. Es wäre das Ende einer kleinen Tradition. Seit fast 15 Jahren, in der Anfangszeit gemeinsam mit Blau-Weiss Buchholz, kann sich der Kreisfachverband darauf verlassen, dass der MTV Tostedt die Hallentitelkämpfe organisiert. „Uns gehen die Helfer aus“, nennt Schirner einen weiteren Grund. Der Transport von Materialien zwischen Tostedt und Buchholz sowie der Auf- und Abbau seien sehr zeitaufwendig.
Abteilungsversammlung wird am 20. März entscheiden
„Die meisten von uns sind beruflich irre eingespannt.“ Die Entscheidung über das weitere Engagement soll bei einer Abteilungsversammlung am 20. März fallen. „Ich möchte wissen, ob die Mitglieder und Eltern die Veranstaltung noch haben wollen“, sagte Angela Schirner. „Wenn nicht, würden wir uns auf Außenveranstaltungen konzentrieren, wenn die Sportanlage in Tostedt saniert ist. Ich würde es aber schade finden, weil in der Halle sonst nur noch Wettkämpfe in Winsen stattfinden.“