Winsen. Konfettikanone, roter Teppich und Verlosungen. Die Judoabteilung des HSV Stöckte brachte viele neue Ideen ein.
Ein Abenteuer für alle Teilnehmer. In einem neuen Gewand veranstaltete der Judo-Kreisverband Harburg-Land die diesjährigen Kreismeisterschaften der Nachwuchsklassen. Insgesamt 79 Teilnehmer aus sieben Vereinen im Alter zwischen sieben und 20 Jahren konnten bei dem „Judogames“ getauften Event ihr Können unter Beweis stellen. Als umtriebiger Ausrichter fungierte der Hansa-Sportverein (HSV) Stöckte in der Turnhalle der Hanseschule in Winsen.
Das Rahmenprogramm richtete sich auch an die Zuschauer
Nach dem gemeinsamen Aufwärmen der ersten Startgruppe (Altersklassen U12 und U15) startete ein aufregendes Judoturnier. Parallel konnten die Teilnehmer und Besucher Rätsel lösen, sich selbst als Biathlet ausprobieren, Preise am Glücksrad gewinnen oder Waffeln am Kuchenstand essen. Gekrönt wurden die Judo-Kreismeisterschaften 2019 von einer spektakulären Siegerehrung.
Am Anfang stand der Einmarsch aller Teilnehmer und die Auszeichnung der erfolgreichsten Vereine. Jeder Verein hatte bis zum Meldeschluss sieben Sportlerinnen und Sportler nominiert, die in die Vereinswertung eingehen sollten. Mit der Idealpunktzahl von sieben ersten Plätzen ging der riesige, mit Wunderkerzen geschmückte Siegerkuchen an die Gastgeber des HSV Stöckte. Auch die Vereine auf den weiteren Plätzen, als da sind SV Holm-Seppensen, TSV Winsen und Blau-Weiss Buchholz, gingen nicht leer aus.
Yaku Schwan vom VfL Jesteburg gewann einen Judoanzug
Sie wurden mit kleineren Leckereien belohnt, ehe eine Konfettikanone zündete und bunte Papierschnipsel über den Köpfen der Teilnehmer niederregneten. Ein nicht alltägliches Gefühl durften die erfolgreichsten Sportlerinnen und Sportler in den einzelnen Alters- und Gewichtsklassen genießen. Über einen roten Teppich führte ihr Weg auf das Siegerpodest. Am Ende wurde unter allen Teilnehmern noch ein Judoanzug verlost: der glückliche Gewinner war Yaku Schwan vom VfL Jesteburg.
Ein besonders spannendes Finale gab es bei den U15-Jungen in der Gewichtsklasse bis 48,5 Kilogramm. Fabian Wienhold (HSV Stöckte) und Liam Struthers (Blau-Weiss Buchholz) lieferten sich einen ausgeglichenen Kampf mit vielen sehenswerten, jedoch erfolgreich abgewehrten Wurfansätzen, und blitzschnellen Befreiungen am Boden. Mit einem Tani-othoshi (Kontertechnik nach hinten) gewann Fabian Wienhold kurz vor Ablauf der Kampfzeit schließlich mit Ippon, einem vollen Punkt.
HSV-Neuzugang Leon Tietgen siegte bei den jüngsten und leichtesten Judoka
Auf der anderen Matte bei den leichten Männern bis 20 Jahre und 66 Kilogramm reagierten sowohl Tobias Trottnow (Todtglüsinger SV) als auch Niklas Hütte (Stöckte) binnen weniger Sekunden auf Richtungs- und Bewegungswechsel des Gegners und agierten auch am Boden schnell und wendig. Der Kampf schien entschieden, als Hütte in eine Haltetechnik geriet. Doch ihm gelang die Befreiung und wenig später ein sauber ausgeführter Hüftwurf zum vorzeitigen Sieg.
Bei den jüngsten und leichtesten Judoka (U10 bis 24,5 kg) siegte Leon Tietgen, der nach einem Wohnortwechsel erst eine Woche vor den Kreismeisterschaften zum HSV Stöckte gewechselt war. In seinen drei Begegnungen siegte der Siebenjährige durch O-soto-gari (große Außensichel) und das Festlegen des Gegners am Boden mit einem Schärpenhaltegriff (Kesa-gatame).
KSC Bushido und Harburger TB beim Süderelbe-Cup erfolgreich
Ein Großteil der Nachwuchs-Judoka aus dem Hamburger Verband kämpfte gleichzeitig beim Süderelbe-Cup in Neugraben um die besten Platzierungen, allen voran der Kampfsportclub (KSC) Bushido und Harburger Turnerbund. Ausgeschrieben waren die Altersklassen U10 und U13. Für viele junge Sportler war es der erste Start bei einem Turnier überhaupt. Weitaus erfahrener ist Katharina Graetzer (Bushido), die ihre starken Leistungen aus der Vorwoche in Rostock bestätigen konnte und die Altersklasse U13 in Neugraben gewann.
Bei den U10-Jungen waren es David Ray Geerdts und Dennis Keller, die nach jeweils vier Siegen den Pokal für den ersten Platz ihrer Gewichtsklasse entgegen nahmen. Für David war dieser Auftritt eine gute Vorbereitung auf die nächste Aufgabe. Der Achtjährige aus Eißendorf wird Mitte Oktober im englischen Nottingham starten.
Mit insgesamt 14 Aktiven fuhren die Trainer Sandra Jentzsch und Michael Lax vom Harburger TB zum Süderelbe-Cup – und mit 14 Medaillen kehrten sie heim. An der Spitze der Erfolgsbilanz stand die Goldmedaille für Viktoria Gatkiewicz in der Altersklasse U10. „Die kontinuierliche Trainingsarbeit – auch mal in kleinen Gruppen, sonntags und bei vereinsinternen Turnieren – macht sich bezahlt“, sieht sich Abteilungsleiter Ralf Reinholz auf dem richtigen Weg.