Buchholz. Vorjahressieger Theo Reinhardt aus Berlin startet beim Großen Preis von Buchholz am Himmelfahrtstag. Erstmals wird ein Hobbyrennen angeboten.

„Der Weltmeister ist wieder dabei!“ Mit dieser Nachricht hält Uwe Varenkamp nicht lange hinter dem Berg. Warum auch? Natürlich ist der Hauptorganisator des Straßenradrennens um den Großen Preis von Buchholz stolz, dass Theo Reinhardt aus Berlin erneut seine Zusage gegeben hat. Zu erleben ist der Mann mit dem Regenbogentrikot am Himmelfahrtstag, 30. Mai, ab 14.30 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt wird auf der Bremer Straße in Buchholz das Eliterennen der Männer gestartet. Es der krönende Abschluss eines langen Renntages mit vielen Nachwuchs-, Hobby- und Lizenzrennen, der um 9.30 Uhr mit dem ersten Startschuss eröffnet wird.

Reinhardt gewann mit Roger Kluge zweimal den WM-Titel im Madison

Schon im vergangenen Jahr war es den Organisatoren von Blau-Weiss Buchholz gelungen, Theo Reinhardt für einen Start in der Nordheide zu begeistern. Kurz zuvor war er an der Seite des bekannteren Roger Kluge Weltmeister im Madison geworden. Die Disziplin Madison, ein Zweier-Mannschaftsfahren, ist in erster Linie von den Sechstagerennen bekannt. 2018 machte Reinhardt seinem Ruf alle Ehre und gewann im Sprint einer Spitzengruppe den Großen Preis von Buchholz. Am Donnerstag kommender Woche steht er also auch als Titelverteidiger an der Startlinie auf der Bremer Straße.

Im Eliterennen starten vor allem Rennfahrer aus Kontinentalteams

Apropos Titelverteidiger. Bei den Bahn-Weltmeisterschaften 2019 in Polen konnten Kluge und Reinhardt ihren WM-Titel im Madison erfolgreich verteidigen. Das nötigt auch Uwe Varenkamp, seit vielen Jahren Rennleiter der Jedermannrennen bei den Cyclassics, Respekt ab: „Einen Titel zu gewinnen, ist eine Sache. Ihn erfolgreich zu verteidigen, eine ganz andere.“

Dass es der 29 Jahre alte Berliner, der im Duo mit Kluge auch das Berliner Sechstagerennen gewann, auch in Buchholz ernst meint mit dem erneuten Angriff auf die 250 Euro Siegprämie zeigt, dass er 2019 mit seinem gesamten Team antritt. Das trägt den etwas sperrigen Namen „Heizomat/rad-net.de“ und gehört wie die meisten Teilnehmer am Buchholzer Eliterennen zu den sogenannten Kontinentalteams. Das ist die zweite Kategorie der Profiradrennfahrer.

Tobias Tetzlaff und Tom Köbernik sind die Lokalmatadoren

„Wir haben ein illustres Fahrerfeld“, verweist Varenkamp darauf, dass der Sieger nicht automatisch feststeht. Mit mehreren Erfolgen hat in den vergangenen Wochen zum Beispiel das Stevens Racing Team aus Hamburg auf sich aufmerksam gemacht. Paul und Max Lindenau oder auch Yannick Gruner sind die Stevens-Fahrer, die als Mitfavoriten zu nennen sind. Ein kleines Männerteam aus Dänemark verleiht dem Großen Preis von Buchholz ebenso das gewünschte internationale Flair wie im Damenrennen eine starke Mannschaft aus Polen, die den deutschen Fahrerinnen schon 2018 das Leben schwer machte.

Uwe Varenkamp (60) aus Buchholz ist auch als Rennleiter der Jedermannrennen bei den Cyclassics bekannt.
Uwe Varenkamp (60) aus Buchholz ist auch als Rennleiter der Jedermannrennen bei den Cyclassics bekannt. © HA | Markus Steinbrück

Besonderes Augenmerk werden die Zuschauer am Streckenrand, die die Fahrer auf den 30 Runden á jeweils drei Kilometer gut beobachten können, auf einen Lokalmatadoren richten. Tobias Tetzlaff, der vor zwei Jahren Zweiter geworden war, wohnt in Holm-Seppensen. Nach den Erfahrungen des vergangenen Jahres, als er den Anschluss an eine Spitzengruppe verpasst hatte, wird er am 30. Mai 2019 besonders motiviert sein.

2018 wurde der vermeintliche U15-Junioren-Sieger disqualifiziert

Das gilt auch für den Jugendlichen Tom Köbernik von Blau-Weiss Buchholz. 2018 war er als Erster des U15-Rennens über die Ziellinie gerollt, wurde dann aber wegen einer fehlerhaften Übersetzung disqualifiziert. Diesmal startet er als jüngerer Jahrgang in der U17-Juniorenklasse. „Er kann auch Berg fahren und wird besonders heiß sein. Ich traue ihm zu, dass er das Rennen gewinnen könnte“, sagt Uwe Varenkamp.

Neu im Programm des Traditionsrennens in Buchholz, dessen Geschichte bis in die späten 1980er-Jahre zurückreicht, ist ein Hobbyrennen für Jedermann. „Alle, die bisher nur am Rand gestanden und zugeguckt haben, können jetzt mitfahren“, verdeutlicht Varenkamp die Idee.

Online-Anmeldefrist für das Hobbyrennen endet am Sonntag

Da Blau-Weiss Buchholz das Hobbyrennen nicht stark beworben hat, sind noch eine Reihe von Startplätzen verfügbar. Bis spätestens Sonntag sind Anmeldungen im Internet unter radsport-buchholz.de/aktuelles möglich. Die Renndauer für maximal 100 Teilnehmer ist auf eine Stunde begrenzt. Die Organisatoren kalkulieren mit einer Distanz zwischen 35 und 40 Kilometern.

Insgesamt liegen bisher mehr als 250 Meldungen für alle Rennen vor. „Damit können wir schon zufrieden sein“, sagt Uwe Varenkamp. Er räumt allerdings ein, dass er gern in die Nähe der 400er-Marke kommen würde.