Buchholz/Winsen. Die Jugendturner Fabienne-Reneé Liepelt und Gregory Keck vom TSV Buchholz 08 gehören zur nationalen Spitze.

Allein die Qualifikation darf jeder Sportler und jede Sportlerin als Anerkennung verstehen. Nur die zwei besten Turnerinnen und Turner jeder Altersklasse und jedes Landesverbands dürfen am Deutschland-Cup teilnehmen, der diesmal in Hösbach im Landkreis Aschaffenburg in Bayern ausgetragen wurde. Insgesamt mehr als 250 Eliteturner gingen, angespornt durch eine fantastische Geräteausstattung und die überwältigende Stimmung auf der Tribüne, zur nationalen Endausscheidung an die olympischen Geräte.

Die Ehre, ihr Bundesland vertreten zu dürfen, wurde fünf Mitgliedern des TSV Buchholz 08 und zwei jungen Damen der Kunstturngemeinschaft (KTG) Lüneburger Heide, die in Winsen beheimatet ist, zuteil. Die besten Resultate erzielten die Buchholzer Turner.

Teilnehmen dürfen die zwei Besten jedes Landesverbands

Gregory Keck zeigte im Kampf um den Deutschland-Cup der Altersklasse (AK) 14/15 einen Kürwettkampf par excellence und gewann mit der Gesamtnote von 73,60 Punkte im Mehrkampf an den sechs olympischen Geräten die Silbermedaille. In den anschließenden Gerätefinals erturnte der 15-Jährige darüber hinaus weitere Spitzenplatzierungen, fünf Mal stand er auf dem Siegerpodest der besten Drei. Mit den Goldmedaillen am Boden (13,85 Punkte), an den Ringen (12,60) und am Königsgerät, dem Reck (12,60), sowie den Vizemeisterschaften am Sprung und am Barren sahnte der 15 Jahre alte Gymnasiast groß ab.

Sein Vereinskollege Timon Raunecker turnte bei den B-Jugendlichen nur an vier Geräten einen tadellosen Kürwettkampf. Der 14-Jährige kam auf die neunte Position. „Neben unseren männlichen Spitzenakteuren gingen auch Fabienne-Renée Liepelt, Alice Dinter und Maria Heitmann im hochwertigsten Wettbewerb der schwierigsten nationalen Kürklasse an die olympischen Geräte und vertraten zugleich die Turnstadt Buchholz auf Bundesebene.“, sagte 08-Trainer Bernward Bade.

Fabienne-Reneé Liepelt siegt im Gerätefinale am Sprung

Die 17 Jahre alte Fabienne-Renée Liepelt errang mit einem überragenden Kür-Vierkampf in der Altersklasse (AK) 16/17 die Vizemeisterschaft. Auch Liepelt ließ der Mehrkampf-Medaille weitere Erfolge an den einzelnen Geräten folgen. Höhepunkt aus Buchholzer Sicht war der Gewinn der Goldmedaille im Sprungfinale. Dazu kam Silber am Schwebebalken.

Als Turnerin ist man mit 23 Jahren schon im fortgeschrittenen Sportleralter, obwohl die Tendenz der vergangenen Jahre weggeht vom einstigen Jugendwahn. Wie dem auch sei, Maria Heitmann vom TSV Buchholz 08 bringt mit ihren 23 Jahren konstant gute Leistungen auf hohem Niveau.

Paula Trigo Alves (v.l.), Trainerin Birgit Kruse und Alexandra Hinkel von der KTG Lüneburger Heide.
Paula Trigo Alves (v.l.), Trainerin Birgit Kruse und Alexandra Hinkel von der KTG Lüneburger Heide. © KTG Lüneburger Heide

„Im Bundesfinale sorgte sie im elitären Starterfeld der 35 besten Frauen als Zehnte für einen bemerkenswerten Erfolg“, so Bade. Mit 53,80 Punkten habe Maria Heitmann in der anspruchsvollen Leistungsklasse (LK) 1 ein fantastisches Vierkampfresultat erzielt und darüber hinaus für ihre filigrane Darbietung am Sprung die Silbermedaille geholt, schwärmte ihr Trainer.

Maria Heitmann wird Zehnte von 35 teilnehmenden Frauen

Alice Dinter schließlich, 15 Jahre alt und ebenfalls Mitglied bei 08, positionierte sich mit 51,40 Zählern im Mehrkampf der AK 14/15 als Siebte unter den Top Ten. Gar nicht weit dahinter, konkret auf dem zehnten Gesamtplatz in der Konkurrenz der 14- und 15-Jährigen, sortierte sich Alexandra Hinkel von der KTG Lüneburger Heide ein.

Am Barren belegte Alexandra Hinkel, die dem MTV Pattensen angehört, mit einer fehlerfreien, starken Übung den zweiten Platz. „Sie zeigte eine freie Felge in den Handstand, Flieger, Riesenfelgen und einen Schraubenabgang“, sagte Trainerin Birgit Kruse, „dennoch war Alexandra nicht ganz zufrieden mit sich, denn sie kann noch mehr.“ Das sie mehr Potenzial hat, zeigte die KTG-Turnerin dann bereits am nächsten Gerät. Ein Fehler am Sprung hatte im vergangenen Jahr noch eine bessere Platzierung verhindert. Diesmal gelang Alexandra Hinkel der Tsukahara gehockt, das brachte ihr Platz fünf an diesem Gerät ein.

Premiere auf Bundesebene für Paula Trigo Alves

Erst kurzfristig für den Deutschland-Cup nachnominiert worden war Paula Trigo Alves vom MTV Borstel-Sangenstedt. Für die junge Sportlerin der Altersklasse 12/13 war es die erste Teilnahme an einem großen Wettbewerb auf Bundesebene überhaupt. „Diese Aufgabe hat sie souverän gemeistert.“, sagte Birgit Kruse.

Insgesamt belegte sie den 34. Platz von 39 Teilnehmerinnen. Aus Hösbach mitgebracht hat Paula Trigo Alves eine Menge Motivation, im Training an der Erhöhung des Schwierigkeitsgrads zu arbeiten. Und vielleicht darf sie ihre neuen Übungen im kommenden Jahr dann wieder beim Deutschland-Cup auf großer Bühne präsentieren.