Hausbruch. 250 Meldungen für Süderelbe-Cross. HNT-Leichtathleten hoffen auf Heimsieg durch Seriensieger Hailezgi Meresie.

Im vergangenen Jahr wagten die Leichtathleten der Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft (HNT) den Versuch, nach fast 20 Jahren Pause wieder einen Crosslauf im Bezirk Hamburg-Harburg anzubieten. Belohnt wurden sie mit einer beachtlichen Resonanz, auch aus der sehr aktiven Betriebssportszene. Die Neuauflage des Süderelbe-Cross an diesem Sonntag, 27. Januar, ist vom Hamburger Leichtathletik-Verband sogar aufgewertet, geradezu veredelt, worden. Der HLV hat die Hamburger Crosslauf-Meisterschaften, die in den vergangenen Jahren fast immer im Rahmen des Bergedorfer Crosslaufs ausgetragen wurden, an die HNT vergeben.

Damit ist klar, dass am Sonntag nicht nur mit einer gesteigerten Quantität an Läuferinnen und Läufern, sondern auch mit mehr Qualität zu rechnen ist. „Die Namen der Voranmelder sind das Beste, was die Hamburger Laufszene zu bieten hat“, sagt Mathias Thiessen, der stellvertretende Abteilungsleiter der HNT-Leichtathleten, voller Vorfreude. Das Besondere an Crossläufen im Winter ist, dass Leistungssportler aus mehreren Bereichen zusammenkommen: Mittelstreckler, Langstreckler, Marathonläufer und vereinzelt auch Triathleten.

Die HNT bietet eine Mittel- und eine Langstrecke an

Mit Start und Ziel am Scharpenbargsweg, gelegen hinter der Sportanlage Opferberg in Hausbruch, bieten sich den Teilnehmern zwei Distanzen zur Auswahl. Die um 10.45 Uhr gestartete Mittelstrecke umfasst eine mittlere und eine große Runde, in der Summe 5,3 Kilometer, durch das nahe Naturschutzgebiet. Mehr als doppelt so viele Kilometer, konkret 10,8 km, sind auf den drei großen Runden der Langstrecke (Start 12.15 Uhr) zu bewältigen.

Auf der Mittelstrecke, gemeldet sind 92 Teilnehmer, werden unter anderem der Vorjahressieger auf der Langstrecke und Lokalmatador Brhane Gebrebrhan (HNT), Nachwuchsläufer Lasse Bo Ladewig (HSV), Triathlet Felix Schönfeld, der frisch gebackene Betriebssportmeister Julius Schröder (beide TH Eilbeck) und das starke Trio Milion Tekle, Max Schröter und Tim Hoenig (alle vom Verein Hamburg Running) erwartet. Bei den Damen muss Tabea Themann auf Nina Albers (beide Hamburg Running) und Lara Brunner (HSV) achten.

Nachmeldungen am Sonntag auf dem Sportplatz Opferberg möglich

„Aus HNT-Sicht ruhen die Hoffnungen natürlich auf Ausnahmeläufer Hailezgi Meresie, der am Sonntag noch Hamburger Hallenmeister über 3000 Meter geworden ist und beim Süderelbe-Cross ebenfalls Meister werden möchte“, sagt Thiessen. Meresie, an dem in Hamburg derzeit kaum jemand vorbei kommt, geht auf der Langstrecke mit 156 weiteren Läuferinnen und Läufer auf die 10,8 Kilometer. Im Kampf um Rang zwei gibt es viele Fragezeichen. Was kann Ex-Mittelstreckenass Andreas Lange? Wie fit ist Philipp Sprotte? Und was können die Marathonmänner Sören Bach und Benjamin Franke?

Siegerehrung 60 Meter Hürden der Frauen mit Siegerin Lena Schroeder, Anna Jablonski (l.) und der aus Harburg stammenden Janina Lange (r.).
Siegerehrung 60 Meter Hürden der Frauen mit Siegerin Lena Schroeder, Anna Jablonski (l.) und der aus Harburg stammenden Janina Lange (r.). © HA | Grün-Weiss Harburg

„Das alles verspricht sehr schnelle Läufe und spannende Entscheidungen. Zuschauer sind an der Strecke herzlich willkommen“, so Mathias Thiessen, der neben seinen Aufgaben in der Organisation noch Zeit finden möchte, um selbst an der Startlinie zu stehen. Jedenfalls ist der 38-Jährige für die Langstrecke gemeldet. Nachmeldungen für beide Distanzen sind am Sonntag auf dem Sportplatz Opferberg möglich.

Bei den Landeshallenmeisterschaften von Hamburg und Schleswig-Holstein in der Alsterdorfer Leichtathletikhalle war Hailezgi Meresie, der die 3000 Meter in 8:41,62 Minuten lief, nicht der einzige Auffällige aus dem Süden. Überraschend setzte sich sein HNT-Vereinskamerad Lennart Jungclaus die Meisterkrone auf. Und das nicht etwa im Sprint, sondern im Weitsprung.

Lennart Jungclaus überraschend Landesmeister im Weitsprung

Der Schützling von Trainer Hans Peters düpierte namhafte Konkurrenz und holte sich mit einem Satz auf die persönliche Bestleistung von 7,21 Meter den Sieg. In den vergangenen Jahren hatte der 22-Jährige auf den Sprintstrecken auf sich aufmerksam gemacht. Seine 100-Meter-Bestzeit steht zum Beispiel bei 10,61 Sekunden, damit wurde Lennart Jungclaus Sechster der deutschen U23-Meisterschafen.

„Wir waren im Winter nur viermal an der Grube und haben hauptsächlich am Anlauf gearbeitet“, erzählte Hans Peters. Angesichts der enormen Anlaufgeschwindigkeit traut der Coach seinem Athleten noch größere Weiten zu. Im 60-Meter-Lauf (7,07 sek.) wurde Jungclaus Dritter, sein gleichaltriger Clubkamerad Felix Tombe Martens über 400 Meter (50,63 sek.) Zweiter.

Lena Schroeder gewinnt vor ihrer Dauerrivalin Anna Jablonski

Lena Schroeder (SV Grün-Weiss Harburg) setzte ihren Aufwärtstrend fort und gewann das 60-Meter-Hürden-Finale der Frauen in persönlicher Bestzeit von 8,67 Sekunden. Damit erfüllte die 19-Jährige erneut die Norm für die deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig. „In einem technisch sehr sauberen Lauf und beeindruckenden Finish über die letzten beiden Hürden konnte sich Lena fünf Hundertstelsekunden vor ihrer Dauerrivalin Anna Jablonski aus Glücksburg durchsetzen“, sagte Trainer Ekhard Küster.

Seine gute Form bestätigte Felix Jonathan Fengler. Genau wie eine Woche zuvor bei der männlichen Jugend überwand er im Hochsprung 1,93 Meter und wurde – diesmal in der Männerklasse – Sechster. Ihren nächsten Auftritt planen Schroeder und Fengler bei den norddeutschen Meisterschaften am 2. und 3. Februar in Neubrandenburg.