Wilhelmsburg. Erstaunliche Sprint- und Ausdauerleistungen zum Auftakt der Winterlaufserie im Inselpark Wilhelmsburg.
Sechs Grad Celsius, grauer Himmel, Wind und Nieselregen. Trotzdem standen fast 300 Teilnehmer beim Auftakt zur dritten Winterlaufserie im Wilhelmsburger Inselpark an der Startlinie. Zweieinhalb Stunden hatten sie Zeit, die knapp drei Kilometer lange Runde über das ehemalige Gartenschaugelände beliebig oft zu durchlaufen. Das gilt auch für den zweiten und dritten Teil der Winterlaufserie am 3. Februar und 3. März.
Die schnellste Rundenzeit des Tages schafften Jakob Wilkens und Patrick Ewerhardt (beide Hamburg Running), die mit perfektem Gleichschritt und auf die Hundertstelsekunde zeitgleich in 9:39,41 Minuten die Ziellinie passierten. „Toller Sprint“, dachten viele Zuschauer, als sie das Tempo reduzierten. Tatsächlich liefen Wilkens und Ewerhardt aber noch drei weitere Runden.
Winterlaufserie wird am 3. Februar und 3. März fortgesetzt
Bei der Ausdauerfraktion standen bekannte Gesichter im Fokus. Lars Roger Röpke aus der Gemeinde Seevetal – der einzige Teilnehmer, der es in Wilhelmsburg jemals geschafft hat, 13 Runden in von zweieinhalb Stunden zu laufen – war ebenso dabei wie Marcel Schlag und Mathias Thiessen von der Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft (HNT). Schlag dämpfte die Erwartungen schon vor dem Start. Er hatte sich beim letzten Hamburg-Marathon vom Leistungssport verabschiedet.
Die Drei liefen in wechselnden Konstellationen zusammen: zuerst Schlag und Thiessen vorneweg, später Röpke. Irgendwann wurde Thiessen das Tempo zu hoch. Er stieg aus und überließ Schlag und Röpke die Chance auf den Sieg in der Gesamtwertung. Marcel Schlag und Lars Roger Röpke liefen zwölf komplette Runden, für die 13. war nicht mehr genügend Zeit.
Die fleißigsten Läufer schaffen am Sonntagmorgen 35 Kilometer
Die Zeiten für die insgesamt etwas mehr als 35 Kilometer sind angesichts der unangenehmen Bedingungen – der Seevetaler lief trotzdem in kurzer Hose – beachtlich. Rechnet man die Zeiten von Röpke (2:21:42 std.) und Schlag (2:27:55 std.) auf die Marathondistanz hoch, landete man bei Werten von etwa 2:50 bzw. 2:56 Stunden.
„Das schaffen in Hamburg nur wenige Dutzend Läufer, schon gar nicht in der Off-Season im Januar“, sagte Marcus Hillebrand vom Veranstalter BMS. Die ausdauerndsten Frauen waren Annika Kuhlmann (Hamburg) und Christina Brockmann (Buchholz) mit jeweils zehn Runden.