Buxtehude. Die von Horst Lehmann gecoachte Hamburg-Auswahl trotzte dem Favoritensterben. Gastgeber Buxtehude schied gegen eigene Reserve aus.

Der Sparkassen-Cup des Buxtehuder SV ist eine Institution. Bereits zum 33. Mal veranstaltete der Fußball-Landesligist das Hallenturnier in der Estestadt, gespielt wird traditionell am zweiten Weihnachtstag. Diesmal setzte sich die Hamburger Amateurauswahl im Endspiel mit einem 4:2-Erfolg gegen das „Team Tageblatt“ durch. Die beiden Finalisten galten bereits vor dem Turnier als Favoriten.

Amateurauswahl-Trainer Horst Lehmann versammelte viele Ober- und Regionalligaspieler um sich. So liefen für den Turniersieger unter anderem Oliver Ioannou von der SV Drochtersen/Assel und Stefan Wolk vom Lüneburger SK Hansa auf. Vom Harburger Landesligaverein Dersimspor waren Torhüter Fitra Rijono und Lamin Jawla dabei. Hischem Metidji von Altona 93 wurde zum betsen Spieler gekürt, im Finale ging bei vielen seiner technisch anspruchsvollen Tricks ein Raunen durch das Publikum.

Oberligist FC Süderelbe und die Gastgeber scheiden im Penaltyschießen aus

Andere vermeintlich starke Teams schieden überraschend früh aus. Sowohl für die Spieler von Oberligist FC Süderelbe als auch für Gastgeber Buxtehuder SV ging es bereits nach dem Viertelfinale unter die Duschen der Halle Nord. Süderelbe verlor als klassenhöchstes Team überraschend gegen den Bezirksligisten FC Eintracht Cuxhaven mit 1:3 nach Penaltyschießen. Ähnlich erging es den Gastgebern. Gegen die eigene zweite Mannschaft (Kreisliga) schied der Tabellensiebte der Landesliga Hansa ebenfalls im Penaltyschießen mit 3:4 aus.

Auch Elias Saad konnte das frühe Ausscheiden des Landesligisten nicht verhindern. In der Gruppenphase hatte er noch für Furore gesorgt. Der erst 19-jährige Saad ist beim BSV mit elf Saisontoren der treffsicherste Spieler der Hinrunde, vor kurzem zeichnete ihn die Fußballplattform „fussifreunde.de“ als Spieler der Hinrunde in der Landesliga Hansa aus. „Ich bin natürlich stolz, Spieler der Hinrunde zu sein. Als junger Spieler rechnet man nicht damit, so eine Auszeichnung zu bekommen. Das gibt mir insgesamt noch mehr Selbstvertrauen“, sagte der junge Flügelspieler.

Die Hamburger Amateurauwahl freut sich nach dem Endspiel über den Turniersieg, rechts Coach Horst Lehmann.
Die Hamburger Amateurauwahl freut sich nach dem Endspiel über den Turniersieg, rechts Coach Horst Lehmann. © HA | Volker Koch

Neben dem Landesliga-Alltag mit Buxtehude läuft er regelmäßig für den Futsal-Regionalligisten Sparta Futsal HSC in der Halle auf. Dass er nicht nur auf dem Rasen kicken kann, zeigte er den mehreren hundert Zuschauern in der Halle Nord auf eindrucksvolle Art und Weise. Bereits im ersten Gruppenspiel gegen den Harburger SC schoss das Talent die ersten drei Treffer des Gastgebers, am Ende siegte der BSV mit 5:2. Auch bei den folgenden Siegen gegen die Bezirksligisten TSV Elstorf (2:0) und Eintracht Immenbeck (10:1) traf Saad jeweils doppelt. Mit acht Treffern avancierte der dribbel- und abschlussstarke Hallenspezialist zum besten Torschützen des Turniers.

In der aktuellen Saison läuft es nach einem Stotterstart mittlerweile für die junge BSV-Mannschaft. „Am Anfang der Saison mussten wir uns erstmal finden, in den letzten Spielen haben wir dann unsere Leistung abgerufen“, resümiert Saad die Hinrunde. In der Sommerpause wurde der Kader mit Maximilian Busacker, Enis Djebbi, Fahammoudini Kolou und Osman Güraltunkeser erneut verjüngt, teilweise erblickte die Hälfte der BSV-Startelf erst 1999 oder sogar später die Welt.

Irgendwann möchte Elias Saad in der Regionalliga oder Dritten Liga spielen

„In den letzten Spielen hat man gesehen, dass wir zu den besseren Mannschaften der Landesliga gehören und besser als der siebte Platz sind“, sagt Elias Saad. In den letzten sechs Hinrundenspielen gelangen dem BSV fünf Siege, darunter ein 4:3-Erfolg gegen den damaligen Tabellenführer Bramfelder SV. Vor dem Rückrundenstart fehlen dem BSV auf den aktuellen Tabellenfünften SV Nettelnburg/Allermöhe drei Punkte.

„Ich fühle mich momentan sehr wohl in Buxtehude und plane auch weiterhin, hier zu spielen“, sagt der 19-Jährige. Mit seinen gleichaltrigen Freunden und Teamkollegen Danjuma Langer und Fahammoudini Kolou spielt er bereits seit Jahren zusammen. „Mein Ziel ist es, weiterhin so hoch wie möglich zu spielen. Wo es dann irgendwann hingehen wird, muss man sehen“, sagt Elias Saad.

Eines seiner Ziele sei es, mal in der Dritten Liga oder der Regionalliga zu spielen. Für die Saison 2020/2021 visiere er jedoch erstmal die fünftklassige Oberliga an – mit Buxtehude. „Diese Saison wollen wir unter den ersten fünf Mannschaften beenden, nächstes Jahr ist der Plan, in die Oberliga aufzusteigen“, gibt Saad die Richtung vor.