Winsen. Voltigierer holen Silber beim Deutschen Voltigierpokal in Zweibrücken und kehren mit dem Kürpokal im Gepäck heim.
Was für ein Abschluss einer Saison, die anfangs unter gar keinem guten Stern stand! Die erste Turniermannschaft des Pferdesportvereins (PVS) Grevelau hatte mehrere Monate lang nicht mit ihrem Pferd „Palmiro“ trainieren können, das seinerseits ein intensives Aufbautraining absolvierte, während die Voltigierer mehrmals in der Woche auf ihrem galoppierenden Holzpferd „Movie“ üben mussten. Rechtzeitig zu den Bezirksmeisterschaften war „Palmiro“ dann aber wieder im Einsatz.
Das Team sicherte sich Silber und zwei Wochen später bei den Landesmeisterschaften Bronze. Und jetzt hat es ein Stück Vereinsgeschichte geschrieben: Die Mannschaft „Grevelau 1“ gewann Silber beim Deutschen Voltigierpokal in Zweibrücken nach zwei spannenden Umläufen und kehrte mit dem Kürpokal im Gepäck heim.
Bei ihrer Anreise zum Saisonhöhepunkt Deutscher Voltigierpokal, für den „Grevelau 1“ als Vertreter des Landesverbandes Hannover nominiert war, hatten die Grevelauer Voltigierer an eine Medaille noch gar nicht gedacht. Sie wollten nur unbedingt ins Finale der besten 14 Gruppen.
Voriges Jahr hatten sie dieses Minimalziel noch um sechs Tausendstel Punkte knapp verpasst. Doch es lief in Zweibrücken viel besser als gedacht. Im ersten Umlauf belegte die Mannschaft nach einer technisch ausgereiften Pflicht gleich den zweiten Platz in der leistungsstark besetzten dritten Abteilung.
In der Kür wurden die Erwartungen aller Beteiligten übertroffen. Der 15-jährige Wallach „Palmiro“ präsentierte sich an der Longe seiner Eigentümerin Gunda Sievers dermaßen souverän, dass die Grevelauer Voltigierer ihre Bestleistung abrufen konnten. Sie begeisterten mit ihrem Auftritt nicht nur das Publikum vor Ort und die Anhänger zu Hause, die das Geschehen live im Internet verfolgen konnten, sondern vor allem auch die zwei Wertungsrichter und wurden mit der Traumnote von 7,965 belohnt.
Von 28 gestarteten Gruppen aus ganz Deutschland war das der beste Auftritt und der brachte „Grevelau 1“ den Sieg in ihrer Gruppe mit der Wertnote 6,934. Damit war dann der Weg für das Finale endgültig frei.
Im Finale gelang es dann den Grevelauern, sich sogar noch einmal zu steigern. Die Pflicht wurde gewohnt sicher präsentiert. Beim Einlaufen für die Kür feuerten dann alle Zuschauer auf der Tribüne die Grevelauer Mannschaft an. „Die Stimmung war großartig und wir hatten das Gefühl, dass sich alle auf unsere Kür freuten“, sagte Trainerin Gunda Sievers. Sie war schon nach dem ersten Umlauf von ihr völlig fremden Menschen angesprochen worden, die von der Grevelauer Kür begeistert waren.
Die Mannschaft präsentierte erneut eine sichere, technisch korrekte und ausdrucksstarke Kür. Die Wertungsrichter zogen dann zweimal die Höchstnote 10,0 für die Schwierigkeit, zweimal die 9,0 für die Ausführung und 8,3 und 8,325 für die Gestaltung der Kür. Damit wurde die Kür des PSV Grevelau mit der herausragenden Gesamtnote 8,541 bewertet. Der Jubel bei den Grevelauern war riesengroß.
Mit einer Endnote von 7,191 und nur 0,1 Punkte hinter dem Sieger, der gastgebenden Mannschaft von der VRG Südwestpfalz, landeten sie im Finale auf einem hervorragenden zweiten Platz. Da sie in beiden Umläufen die Kür gewonnen hatten, erhielten sie bei der Meisterehrung zudem den Kürpokal überreicht.
„Diesen großartigen Erfolg verdanken wir vor allem meinen Co-Trainern Annika Richter, Anna Riech und Malte Peters. Sie haben im letzten Jahr wirklich Großartiges geleistet“, hob Gunda Sievers, die auch Vorsitzende des Vereins ist, die Arbeit der jungen Trainer hervor.
Malte Peters, zugleich 2. Vorsitzender des PSV Grevelau, hat als Trainer und Longenführer in dieser Saison mit seinen Schützlingen Jonas Just und Johannes Wenck zwei norddeutsche Einzeltitel für den PSV Grevelau geholt. Just bei den Erwachsenen, Johannes Wenck bei den Junioren.